Köln | aktualisiert | Um 23:24 Uhr erreichten die Leitstelle der Kölner Feuerwehr mehrere Anrufe über eine starke Rauchentwicklung in der Trimbornstraße 20 in Köln-Kalk. Im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses brannte es stark in einer Wohnung. Der Mieter, ein 40-jähriger Mann, wurde in letzter Sekunde mit der Drehleiter gerettet, bevor das Feuer mit starker Flammenentwicklung durchzündete. Zwei weitere Personen wurden mit Fluchthauben aus dem Haus gerettet. Eine Frau hatte sich selbst gerettet. Das Haus ist unbewohnbar.

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Rettung in letzter Sekunde

Einsatzleiter Georg Spangardt schildert die dramatischen Minuten bis zur Rettung des 40-jährigen Mannes: „Nach den Anrufen wurde Vollalarm für die ersten Kräfte ausgelöst und noch als diese auf Anfahrt in die Trimbornstraße waren, wurde die Alarmstufe erhöht. Als die ersten Kräfte eintrafen drang starker Rauch aus der Wohnung im 2. Obergeschoss und dahinter war Feuerschein zu sehen. Sofort ging ein Trupp Feuerwehrmänner im Haus auf die Suche nach Menschen und ein weiterer agierte über die Drehleiter. Parallel wurde auch ein Sprungpolster in Stellung gebracht. In der Brandwohnung wurde ein Mann gefunden und über die Drehleiter gerettet. Keine Sekunde zu früh, denn gerade als sich die Drehleiter nach unten in den Sicherheitsbereich bewegte zündete das Feuer auf der Vorder- und Rückseite des Hauses voll durch.“ Eine brisante Situation für die Einsatzkräfte und den Mann den sie retteten. Mit massiven Kräften bekämpften die Einsatzkräfte das Feuer und konnten ein Übergreifen auf die anderen Häuser verhindern.

Brandopfer in Spezialklinik

Der 40-jährige Mann wurde vom Rettungsdienst in eine Spezialklinik nach Merheim gebracht. Zwei weitere Personen wurden aus dem Haus mit Fluchthauben gerettet. Sie wurden nicht verletzt. Eine Frau hatte sich selbst aus dem Haus gerettet, sei wurde vorsorglich ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr war mit drei Löschzügen vor Ort. Um den Brandüberschlag auf weitere Teile des Hauses und Nachbargebäude zu verhindern, wurde massiv mit Löschwasser gearbeitet. Auch weil die Decken des Altbaus aus Holzbalken bestehen. Neben den Löscharbeiten hat die Feuerwehr zudem begonnen das Löschwasser aus dem Haus abzupumpen um weitere Schäden zu verhindern. Die Rheinenergie musste den Strom im Haus unterbrechen. Die Bewohner können nicht in ihre Wohnungen zurück. Für Bewohner, die nicht bei Freunden oder Verwandeten unterkommen, wird die Stadt eine Ersatzunterkunft zur Verfügung stellen. Die Brandwohnung wurde total zerstört. Die Brandursache wird von der Kriminalpolizei ermittelt. Das Sprungkissen wurde nicht gebraucht.

Das Gebäude ist unbewohnbar

Der Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr Georg Spanghardt konkretisierte nach dem Brand die ersten Informationen schriftlich: „Der Gerettete kam nach einer Erstversorgung vor Ort mit Brandverletzungen und einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Eine weibliche Person, die sich vor Eintreffen der Feuerwehr selbst gerettet hatte wurde vorsorglich ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert. Im Verlauf der Löschmaßnahmen rettete die Feuerwehr zwei weitere Personen mit Hilfe von sogenannten Fluchthauben durch den Treppenraum ins Freie. Diese beiden blieben unverletzt. Insgesamt waren drei Notärzte an der Einsatzstelle tätig. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen 4-geschossigen Altbau mit Holzdecken und –böden. Durch die starke Brandzehrung und den Löschwassereinsatz, musste ein Statiker zur Begutachtung einer etwaigen Einsturzgefahr hinzugezogen werden. Um gegebenenfalls noch in der Nacht Abstützmaßnahmen einleiten zu können, kam nach Alarmierung des für solche Aufgaben ausgestatteten THW ein „Fachberater Bau“ vom THW-Ortsverband Euskirchen zur Einsatzstelle. Das Gebäude ist derzeit unbewohnbar und die Decken müssen in den nächsten Tagen von einer Fachfirma aufwändig gesichert und instand gesetzt werden. Die Bewohner des Gebäudes kamen mehrheitlich bei Familienangehörigen und Freunden unter. Drei Bewohner brachte der Betreuungsbus der Feuerwehr in dafür vorgesehene Unterkünfte der Wohnungsbetriebe der Stadt Köln.“

Autor: Andi Goral
Foto: Ein Bewohner wird mit der Fluchthaube gerettet