Prof. Dr. Joachim Metzner und Dr. Ortwin Weltrich unterzeichnen den Kooperationsvertrag

Qualifizierung in beide Richtungen
Im Bereich der Qualifizierung will man die  Berufsorientierung an weiterführenden Schulen intensivieren und Schüler auf die Möglichkeit dualer Studiengänge aufmerksam machen. Damit will die Fachhochschule in Zukunft jedermann die Möglichkeit zum Hochschulabschluss, mit oder ohne Abitur, bieten. Andererseits sollen Absolventinnen und Absolventen der Fachhochschule Köln die Angebote der Handwerkskammer näher gebracht werden.

Voneinander lernen
Eine wichtige Rolle soll der Innovationstransfer zwischen FH Köln und Handwerkskammer in Zukunft spielen. Die Praxiserkenntnisse aus den Handwerksbetrieben sollen stärker in die theoretische Arbeit der Fachhochschule einfließen. Der klassische Mittelständler oder der Familienbetrieb, der und nicht über eigene Forschungsressourcen wie die Industrie verfügt, kann sich auch an die  Forschungsabteilungen der FH Köln wenden. Damit will man eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schaffen.
 
Als Handwerker an der FH gelehrt
Ein positives Beispiel für einen solchen Innovations- oder Wissenstransfer ist Sebastian Bächer, der von 2004 bis 2007 eine Lehre zum Tischlermeister absolviert hat. Schon während seiner Ausbildung zeigte er Interesse am Programmieren. 2007 entdeckte er dann durch seinen damaligen Lehrer die Möglichkeit einer Zusatzqualifikation zur CNC-Fachkraft an der Fachhochschule Köln. CNC-Maschinen sind Werkzeugmaschinen, die die traditionelle Form der Tischlerns revolutioniert haben und durch Programmierung komplexe Formen und Möbelstücke herstellen können.

Sebastian Bächer lehrte dann sogar Studenten den Umgang und das Programmieren von CNC-Maschinen. Bächer: „Als einziger Nicht-Akademiker vor einer Gruppe von angehenden Akademikern zu lehren, war eine tolle Erfahrung“.  Heute ist er Geschäftsführer der „Tischlerei Bächer GmbH“, die mithilfe von CNC-Maschinen komplexe Möbel und Formen für Designer herstellt. Als Geschäftsführer fehlt ihm heute die Zeit für die Lehrtätigkeit, aber seine Verbindung zur FH Köln ist nie abgerissen.

An der  Handwerkskammer zu Köln gibt es eine Technologietransferstelle, die bei der Unternehmensberatung angesiedelt ist. Beide Einrichtungen vermitteln Kooperationspartnerschaften aus Hochschule und Wirtschaft an die Handwerksbetriebe. Besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf der Einhaltung von Patenten und Schutzrechten. Existenzgründern steht man mit Rat und Tat zur Seite. Der  Kooperationsvertrag zwischen Handwerkskammer und Handwerkskammer zu Köln muss sich, so Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer erst „entwickeln“.

[lgw]