Blick auf alten Zeiten: Klaus J. Behrendt (Mitte), Tom Buhrow (l.) und Jörg Schönenborn. Foto: Eppinger

Köln Das Film Festival Cologne läuft noch bis zum 27. Oktober – am Wochenende gab es zahlreiche Premieren.

Max Ballauf und Freddy Schenk gehören zu den dienstältesten Ermittlern bei den „Tatort“-Fernsehkrimis. Seit 25 Jahren stehen die Schauspieler Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär inzwischen in Köln vor der Kamera. Das Jubiläum wurde am Freitagabend beim Film Festival Cologne mit einer Premiere im Filmpalast an den Ringen gefeiert.

Zu den Premierengästen gehörten neben dem „Stammpersonal“ Klaus J. Behrendt und Tinka Fürst auch die Schauspieler Greta Bohacek, Charlotte Lorenzen und Carlos Lobo. Zu Besuch auf dem roten Teppich waren außerdem Regisseurin Tini Tüllmann, WDR-Intendant Tom Buhrow und WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn.

Klaus J. Behrendt blickt zurück auf 25 Jahre Tatort

„25 Jahre Kölner Tatort kann man nur schwer in Worte fassen. Wir haben inzwischen 88 Folgen abgedreht. Als wir damit angefangen haben, wurde mein Sohn gerade eingeschult. Er tat sich damals ziemlich schwer mit der Institution Schule und seinen Lehrern. Heute arbeitet er selbst als Sonderpädagoge und Lehrer. 25 Jahre Tatort ist eine Zeit, in der ein junger Mensch aufgewachsen ist“, sagt Behrendt.

Der Reiz des Duos Ballauf und Schenk sei deren Gegensätzlichkeit und die Tatsache, dass beide trotzdem immer an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, einen neuen Fall zu lösen. „Sie haben verschiedene Sichtweisen, was den Fall angeht. Und beide liegen dabei nicht falsch. Das ist das Salz in der Suppe“, erklärt der Schauspieler, der mit seinem Kollegen Bär schon befreundet war, bevor der erste Kölner Tatort gedreht wurde.

Große Amischlitten und eine Frittenbude am Rhein

Zu den Merkmalen der beiden Ermittler gehört, dass Freddy Schenk immer mit neuen und großen Schlitten unterwegs ist. „Da haben wir das Vorgehen des Hamburger Senats zum Vorbild genommen. Die haben beschlagnahmte Wagen von Kriminellen wie Zuhältern wegen ihrer chronischen Geldknappheit als Dienstfahrzeuge für ihre zivilen Ermittler genutzt. Und so hat Freddy ein gutes Verhältnis zum Wagenmeister der Polizei und fährt immer einen großen Amischlitten. Auch der Ford Mustang war schon dabei.“

Regelmäßig kehrten die beiden Kölner Ermittler auch bei ihrer Frittenbude am Rheinufer ein. „Das war dramaturgisch und optisch ein guter Griff, wenn beide so ihren Fall noch einmal Revue passieren lassen können. Zum Drehen war das an der Deutzer Brücke oft ziemlich anstrengend. Im Winter ist es da ziemlich kalt und windig. Dazu kommt die heftige Geräuschkulisse von der Brücke. Das sah oft besser aus, als es wirklich war.“

Nach den Wünschen für künftige Tatort-Folgen gefragt, sagt Behrendt: „Bei mir ist das immer der gleiche Wunsch – gute Arbeit mit guten Leuten. In der aktuellen Folge hatten wir mit Greta Bohacek und Josef Hader tolle Kollegen an unserer Seite. Im Mittelpunkt stand aber Tinka Fürst, das war dieses Mal ihr Fall“, berichtet der Schauspieler, der am Sonntagabend selbst gerne beim Tatort vor dem Fernseher sitzt: „Ich interessiere mich dafür, was die Kollegen machen. Bei den Münchnern bin ich manchmal schon etwas neidisch. Die haben schöne Geschichten.“

Das Team bei der neuen Folge der ZDF-Krimiserie „Friesland“. Foto: Eppinger

Vor der Premiere der Jubiläumsfolge des Kölner Tatorts ging es krimitechnisch in den hohen Norden der Republik, wo bei der ZDF-Krimireihe in Friesland ermittelt wird. Gezeigt wurde im Filmpalast die Folge „Fundsachen“ mit einer am Strand entdeckten Leiche. Vor Ort in Köln waren die Schauspieler Maxim Mehmet, Felix Vörtler, Yunus Cumartpay, Tina Pfurr, Sophie Dal, Julia Jäger, Andrii Balakhovskyi und Catherine Chikosi.

Die Mini-Serie „Bonn – alte Freunde, neue Feinde“: Max Reimelt, Mercedes Müller, Jürgen Maurer und Sebastian Blomberg (v.l.). Foto: Eppinger

Der Samstagabend brachte die Kinobesucher mit der Miniserie „Bonn – alte Freunde, neue Feinde“ zurück nach NRW. Dabei führt das Geschehen zurück in die 50er Jahre, bei dem eine Fernsehkorrespondentin zwischen die Fronten der beiden deutschen Geheimdienste und ins Visier von Altnazis gerät. Die Serie behandelt so eine selten gezeigte Phase der deutschen Geschichte zwischen Naziregime und Kaltem Krieg. Vor Ort waren bei der Premiere die Schauspieler Mercedes Müller, Sebastian Blomberg, Max Riemelt und Jürgen Maurer.

Service: Das Film Festival Cologne endet am kommenden Donnerstag, 27. Oktober, mit der großen Preisverleihung im Kölner E-Werk. Weitere Informationen zum Festivalprogramm finden sich online unter:

www.filmfestival.cologne