Das Symbolbild zeigt den Köln/Bonner Flughafen. | Foto: Bopp

Köln | Nach den schwierigen ersten beiden Corona-Jahren ist der Flughafen Köln/Bonn 2022 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. So konnte man mit einem Gewinn von 17,2 Millionen Euro (2021 minus 14,5 Millionen) das bisher beste Ergebnis der 2000er Jahre erzielen.

So wurde die Zahl der Passagiere mit 8,8 Millionen im Vergleich zu Vorjahr (4,3 Millionen) mehr als verdoppelt. Bei der Fracht lag der Airport mit 971.000 Tonnen 2022 leicht unter dem sehr guten Ergebnis von 2021. Bei den Flugbewegungen wurden 85 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erreicht.

Im Passagierbereich erholte sich der Europaverkehr zu fast 90 Prozent. Grund dafür waren vor allem Urlaubsreisen ins türkische Antalya und auf die spanische Insel Mallorca sowie Familienbesuche in der Türkei und in Osteuropa. Deutlich zurück gingen dagegen die Inlandsflüge. So gingen 2022 vier Flüge pro Tag nach Berlin, 2019 waren das täglich noch 16 Flüge. Dresden und Leipzig sind inzwischen gar nicht mehr im Angebot als Flugziele vertreten.

Gute Aussichten für das laufende Jahr

Für das laufende Jahr wird prognostiziert, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt. 2023 erwartet der Kölner Flughafen rund 9,7 Millionen Passagiere (plus elf Prozent) sowie ein leichtes Plus bei der Fracht von zwei Prozent auf dann 985.000 Tonnen. In diesem Jahr werden von Köln/Bonn insgesamt 25 Airlines (Vorjahr 19) 111 Ziele (2021: 73) in 33 Ländern anfliegen. Zwischen Juni und Oktober werden monatlich mehr als eine Million Passagiere am Flughafen erwartet.

Zu den großen Herausforderungen für den Airport gehörte im vergangenen Jahr die teils extrem langen Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen. Hier hat man insgesamt zehn Millionen Euro in 25 Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Situation investiert. Dazu gehören das neue Steuerungszentrum genauso wie die Online-Buchung für Zeitfenster bei der Sicherheitskontrolle oder das neue Konzept für die Bordkartenkontrolle.

Flughafen Chef Thilo Schmid. Archivfoto: Bopp

„Das hat sich jetzt in den Osterferien bereits bewährt. Wir hatten Wartezeiten von unter zehn, teilweise auch unter fünf Minuten“, sagt Flughafenchef Thilo Schmid. Man habe auch die Lücken beim Personal schließen können. Aktuell gibt es am Flughafen insgesamt mehr als 15.000 Beschäftigte. Bezüglich Verbesserungen bei Sicherheitskontrollen selbst befindet sich der Airport aktuell in Gesprächen mit dem Bundesinnenministerium, das für die Bundespolizei zuständig ist.

Zu den wichtigen Bereichen für Investitionen zählen die Nachhaltigkeit und der Klimaschutz. Bis 2024 werden auf verschiedenen Gebäudedächern rund 8600 neue Solarmodule installiert. Zudem wird die Airport-Beleuchtung sukzessive auf effiziente und wartungsarme LEDs umgerüstet. Aktuell passiert das gerade in Terminal 2 und im Parkhaus 3. In den kommenden zwei Jahren soll am Flughafen außerdem eine Wasserstoff-Tankstelle gebaut werden. Mit dem grünen Wasserstoff könnten dann zum Beispiel Busse, Schneeräumfahrzeuge sowie Einsatzfahrzeuge der Flughafenfeuerwehr betrieben werden.

Neue Duty-free-Shops eröffnen im Juni

Im Juni wird in Terminal 1 und 2 der neue Betreiber Setur seine neuen Duty-free-Shops eröffnen. In Terminal 1 entsteht aktuell ein 900 Quadratmeter großer Shop, in Terminal 2 stehen für den zentralen Marktplatz 600 Quadratmeter zur Verfügung.

Bis 2024 wird dort zudem ein neues Aufenthaltskonzept umgesetzt. Dabei ist der Rhein als breites blaues Band im Sicherheitsbereich ein Leitmotiv. Geplant sind neue Sitzgelegenheiten, eine Begrünung und Flächen für Kinder. Die Flächen an den Gates gehen dann fließend in die Bereiche für die Gastronomie und für die Shops über. Bereits Ende 2022 haben zudem Ladenlokale in den Terminals neu- und wiedereröffnet.

Eine Neuauflage wird es in diesem Jahr vom 17. bis zum 20. August beim Eventsommer als Open Air am Flughafen geben. Für den 18. August hat sich dort Johannes Oerding für ein Konzert angesagt. Weitere Acts sind laut Airport in Planung.