Köln | Abgebrochen wurden die Tarifverhandlungen zwischen der Flughafen Köln/Bonn GmbH und der Gewerkschaft Verdi. Streitpunkt ist der Tarif für die 154 Beschäftigten des Bodenverkehrsdienst (BVD). Um Finanzierungslücken zu schließen – so die GmbH –, wurde über Ausgründungen, Outsourcing, betriebsbedingte Kündigungen oder Absenkung des Gehalts für Neubeschäftigte diskutiert.

Verdi will die Finanzierungslücke durch einen solidarischen Beitrag aller Beschäftigten schließen. Die Flughafen-Geschäftsführung habe dieses Angebot als unzureichend abgelehnt, so die Gewerkschaft. Sie befürchtet die Ausgründung des BVD in eine tariflose Tochtergesellschaft. Verdi verweist dazu auf die Berechnung eines Wirtschaftsprüfers aus dem vorigen Jahr, wonach das Defizit deutlich geringer sei, als von der Geschäftsführung behauptet.

Aufsichtsrat dankt Mitarbeitern für großes Engagement

Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat der Flughafen GmbH „mit Freude die positive Entwicklung des Unternehmens in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres aufgenommen“, so eine Presseinformation von Köln Bonn Airport. Man bedanke sich „ausdrücklich“ für das große Engagement der Flughafen-Mitarbeiter.

Darüber hinaus befassten sich Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung in getrennten Sitzungen erneut mit den Vorwürfen gegen den früheren Flughafenchef Michael Garvens und einzelne Mitarbeiter. Die Gesellschafterversammlung ermächtigte den Aufsichtsrat, gegen den inzwischen ausgeschiedenen Garvens Schadensansprüche geltend zu machen. Ihm wird unter anderem die Freistellung von Mitarbeitern vorgeworfen, die nach rechtlicher Prüfung unzulässig gewesen sei. Gegen einen noch tätigen Mitarbeiter werden rechtliche Schritte eingeleitet.

Autor: ehu