Köln | Artikel ergänzt | Der US-Autokonzern Ford will in Europa weitere Arbeitsplätze abbauen, zum größten Teil durch Kündigungen in Deutschland. 4.000 von 28.000 Stellen in Europa will Ford bis Ende 2027 streichen, sagte der Ford-Geschäftsführer Marcus Wassenberg der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Die meisten Stellen in Deutschland sollen in Köln wegfallen. Der Artikel wird in Kürze um Stellungnahmen aus Ministerien und Köln ergänzt.
„Das ist ein herber Schlag für den Industriestandort Köln.“
Christian Joisten, SPD Fraktionsvorsitzender im Kölner Rat
Das Kölner Werk ist betroffen
2.900 der Stellen sollen demnach in Deutschland gestrichen werden, was also vor allem das Werk in Köln trifft. Noch hat Ford mehr als 15.000 Mitarbeiter in Deutschland, gut 3.000 von ihnen arbeiten aber in dem Werk im Saarland, dessen Schließung im kommenden Jahr längst besiegelt ist. Auch in Köln hat der Konzern in den vergangenen Jahren schon mehrere Tausend Stellen gestrichen, zuletzt hatte Ford das Werk allerdings als Zukunftsprojekt ausgewählt. Jetzt steht fest, dass es auch in den ersten Monaten des neuen Jahres Kurzarbeit geben soll.
„Ford macht Verluste in Europa und kann nicht einfach darauf bauen, dass der Mutterkonzern die europäische und die deutsche Tochtergesellschaft unbeschränkt weiter finanziert“, sagte Wassenberg der Zeitung. „Das heißt nicht, dass der Ford-Konzern nicht hinter uns steht, aber es gibt dort den legitimen Wunsch, dass wir in Europa und in Deutschland profitabel sind. Das heißt auch Kosten senken.“
Der Manager Wassenberg hat schon in zahlreichen Unternehmen Restrukturierungsprogramme verantwortet, etwa bei Rolls-Royce Power Systems, den Heidelberger Druckmaschinen oder zuletzt Kion. Jetzt ist er derjenige, der in Köln die Kosten runterbringen muss. „Wir waren über Jahre im Pkw-Geschäft nicht erfolgreich und wir müssen das ändern“, sagte Wassenberg.
Stellenstreichungen kurz vor Weihnachten
Die Restrukturierung fällt in eine Zeit, in der auch die Stimmung in der Gesellschaft angespannt ist, was sich schon in der Konsumzurückhaltung zeigt. Jetzt kommen Stellenstreichungen hinzu, kurz vor Weihnachten. „Das ist schwer zu vermitteln, aber wir werden transparent kommunizieren und vernünftig mit dem Sozialpartner umgehen, nur so hält man Vertrauen aufrecht“, sagte Wassenberg. Man müsse den Mitarbeitern das Gefühl geben, dass es mit diesen Maßnahmen auch wieder besser werden kann.
Wer hat die Probleme zu verantworten
Die Probleme von Ford in Europa sind aus der Sicht des Geschäftsführers nicht unbedingt hausgemacht. Es gehe schließlich nicht nur um Kosten im Unternehmen, sondern auch um die Frage, wie der Umsatz mit Elektroautos stabilisiert oder gesteigert werden könne, und das sei auch eine Frage der Wirtschafts- und Umweltpolitik. „Alle Planungen für die Elektromobilität waren generell viel optimistischer als die Verkaufszahlen, die wir jetzt sehen“, sagte Wassenberg. „Das ist ja kein Ford-Problem“.
Natürlich müssten Kostenstrukturen angepasst werden. „Aber das führt ja nicht dazu, dass die Leute Elektroautos kaufen, wenn sie andererseits nicht wissen, wo die Ladesäulen sind und wie teuer der Strom für die Elektroautos ist.“ Mit Blick auf das jähe Ende des früheren Umweltbonus Mitte Dezember 2023 mahnte Wassenberg, dass man stabile Rahmenbedingungen brauche. „Wir müssen uns ebenso darauf verlassen können wie die Verbraucher.“
Man stehe zum Standort Köln, zu Deutschland und zu Europa, sagte der Ford-Geschäftsführer. Man habe 2 Milliarden Dollar in den Umbau des Werks in Köln für die Produktion von Elektrofahrzeugen gesteckt. Tausende Mitarbeiter seien umgeschult worden. „Aber wir fordern, dass alle ihren Beitrag leisten – und dabei ist auch die Politik gefragt. Wir brauchen den Umweltbonus und wir brauchen die Ladeinfrastruktur“, sagte Wassenberg.
Gewerkschaft und Vertrauenskörper: „Ford zerbricht heute nicht nur das letzte Porzellan“
„Was das europäische Management glauben lässt, der Betriebsrat würde einen solchen Abbau mittragen, erschließt sich uns nicht“, sagt David Lüdtke, Vertrauenskörperleiter der Ford-Werke in Köln. “Klar ist, dass betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2032 an den deutschen Standorten ausgeschlossen sind. Auf freiwilliger Basis werden wir einen solch zerstörerischen Abbau keinesfalls unterstützen!“
„Denn würden die Pläne umgesetzt, würden aus Einschätzung der IG Metall Vertrauensleute im Werk voraussichtlich nicht mehr alle zukunftsnotwendigen Bereiche erhalten bleiben. Ein flächendeckender Abbau nach der Rasenmäher-Methode über alle Bereiche ist praktisch nicht denkbar, denn die nach den letzten Restrukturierungen verbliebenen Beschäftigten sind jetzt schon an ihrer Belastungsgrenze angekommen“, so Kerstin Klein, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Köln-Leverkusen. „Die verbliebenen deutschen Standorte werden mit diesen Plänen also massiv in der weiteren Existenz bedroht.“
„Was das Fass aber diesmal wirklich zum Überlaufen bringt, ist die seitens des Managements gewählte Form der Kommunikation. Anstatt zuerst mit dem Betriebsrat und der Belegschaft über ihre Pläne zu sprechen, werden die Abbauzahlen bewusst im Vorfeld öffentlich kommuniziert. Etliche Kolleginnen und Kollegen werden so nun aus den Medien über ihr Schicksal erfahren. „So geht man eigentlich nur mit Menschen um, denen man gar keine Wertschätzung mehr entgegenbringen möchte“, gibt David Lüdtke zu bedenken, „das ist eine Kampfansage an alle europäischen Ford-Belegschaften.“
Als Tarifvertragspartei hätten die Gewerkschaften aufgezeigt, wie die schwierige Situation auf Augenhöhe und in gegenseitigem Respekt gelöst hätte werden können. Es wäre ein gemeinsames industriepolitisches Vorgehen von Nöten gewesen. Die Gewerkschaften unterstellen, dass das deutsche Management nichts mehr bei Ford Deutschland zu sagen habe. „Im Gegensatz zum Management gibt es auf unserer Seite viele gute Ideen, um Ford in Europa wieder nach vorne zu bringen“, führt David Lüdtke weiter aus, „diese werden wir zuerst der Belegschaft und dann auch öffentlich vorstellen.“
„Wir bleiben! Wir werden kämpfen!“
IG Metall und Vertrauenskörper bei Ford
Aber die Gewerkschaft hat auch eine direkte Forderung an die Politik und fragt ob die Förderung für E-Mobilität wirklich bis nach der Bundestagswahl warten könne. Sie sehen bei den Bürger:innen fehlendes Vertrauen in die E-Mobilität und zu wenig Anreize für einen Umstieg. „Eins ist klar, wir werden diese Pläne von Ford Europa nicht einfach hinnehmen. Bereits im Sommer haben wir uns mit den Vertrauensleuten beraten und sind bereit, im Zweifel auch in eine harte Auseinandersetzung zu gehen!“, kündigt Kerstin Klein an.
Das sagen die Wirtschaftsministerien in Land und Bund
Wirtschaftsministerium im Bund bedauert Stellenabbau bei Ford
Das Bundeswirtschaftsministerium hat Bedauern über den Stellenabbau von Ford geäußert. „Das ist keine gute Nachricht für den Standort und die Beschäftigen“, sagte eine Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Wir haben die Meldung von Ford Europe zur Kurzarbeit und zum Stellenabbau im Werk Köln zur Kenntnis genommen.“
Es handele sich hierbei um unternehmerische Entscheidungen, die das Ministerium nicht im Einzelnen kommentieren könne. Abseits einzelner unternehmerischer Entscheidungen müsse immer klar sein, dass jedes Unternehmen bei seinen Strategieentscheidungen Verantwortung für seine Mitarbeiter und Standorte trage, so das Ministerium. „Zentral ist, dass Unternehmen und Geschäftsführung verantwortungsvoll und in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern agieren.“
Das Ministerium verwies auf geplante neue Hilfen für die E-Mobilität. „Im Rahmen der Wachstumsinitiative hat sich die Bundesregierung im Juli auch auf Maßnahmen verständigt, die ganz konkret die Rahmenbedingungen für die E-Mobilität in Deutschland weiter verbessern. Minister Habeck hat in den letzten Wochen immer wieder betont, dass diese Maßnahmen, insbesondere für die Förderung der Elektromobilität, noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden müssen.“
NRW-Wirtschaftsministerin kritisiert Stellenabbau bei Ford
Die Landeswirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur (Grüne), hat den geplanten Stellenabbau beim US-Autobauer Ford kritisiert. „Die Pläne von Ford, Arbeitsplätze in sehr großem Umfang in Köln abzubauen, sind eine schlimme Nachricht für die Beschäftigten, ihre Familien, für den Automobilstandort und die Region insgesamt“, sagte Neubaur der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Das Unternehmen ist seit Generationen tief in Köln verwurzelt, nicht zuletzt deshalb trägt Ford eine besondere Verantwortung.“
Sie erwarte, dass das Management des Autobauers dieser Verantwortung nachkomme, so Neubaur. „Dazu gehört, dass der Stellenabbau in engen Grenzen gehalten wird, Alternativen für die Beschäftigten geschaffen und möglicherweise entstehende soziale Härten abgefedert werden.“
Die Grünen-Politikerin forderte den Konzern auf, den Wandel der Autobranche fair zu gestalten. „Die Landesregierung, ich persönlich bin dazu sowohl mit der Arbeitnehmerseite als auch mit dem Unternehmen in engem Austausch. Der Strukturwandel in der Automobilindustrie muss fair gestaltet werden, die Interessen der Beschäftigten müssen Berücksichtigung finden“, sagte Neubaur. „Dabei stehen wir als Landesregierung solidarisch an ihrer Seite.“
Dröge will E-Auto-Nachfrage stärken
Nach dem angekündigten Stellenabbau des US-Autobauers Ford in Deutschland hat Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge und Kölner Bundestagsabgeordnete mehr Anreize für den Kauf von Elektroautos gefordert. „Wir Grüne stehen an der Seite der Beschäftigten. Sie dürfen nicht unter die Räder eines schwierigen Marktumfelds geraten“, sagte Dröge der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).
„Es gilt jetzt, die Nachfrage nach E-Autos konsequent anzuschieben: mit flächendeckender Ladeinfrastruktur, günstigem Ladestrom, erschwinglichen Leasingangeboten. Ganz wichtig ist es jetzt, eine Lösung zu finden, die den Stellenabbau verhindert“, erklärte die Grünen-Politikerin.
Ford in Köln habe zu Recht die Wende zur Elektromobilität eingeleitet. Der Blick in die USA und nach China zeige: Die Zukunft der Automobilindustrie sei elektrisch. „Deshalb darf auch die Politik jetzt nicht wackeln. Es ist unendlich schädlich, dass ausgerechnet die CDU und ihr Vorsitzender Friedrich Merz immer wieder versuchen, die Verkehrswende zu torpedieren“, so Dröge. „Das verunsichert Unternehmen und Verbraucher. Und es ist wirtschaftsfeindlich und kann am Ende Jobs kosten.“
Das sagt die Kölner Kommunalpolitik
Christian Joisten, SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Köln in einem schriftlichen Statement: „Das ist ein herber Schlag für den Industriestandort Köln. Wir stehen solidarisch an der Seite der Ford-Beschäftigten und denken an die vielen Familien, die diese schlimmen Nachrichten nun in der Vorweihnachtszeit erreichen. Wir werden gemeinsam mit dem Betriebsrat und den Beschäftigten für die Ford-Arbeitsplätze kämpfen. Die gesamte Automobilbranche in Deutschland ist in Schwierigkeiten und braucht nun Unterstützung, um in diesem Strukturwandel bestehen zu können. Dafür braucht es endlich auch die richtigen Rahmenbedingungen für die Umstellung auf Elektromobilität. Eine schnelle Wiedereinführung der E-Auto-Prämie auf Bundesebene, Investitionen in Forschung und Batterieproduktion durch das Land NRW und einen massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur durch die Stadt Köln. Wir werden uns auf allen Ebenen für dafür einsetzen, dass diese Unterstützung im Strukturwandel endlich kommt und unser industrieller Kern mit seinen Arbeitsplätzen erhalten wird.“
Christiane Martin, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kölner Rat, schriftlich: „Die schlechten Nachrichten bei Ford reißen nicht ab. Falsche Entscheidungen des Managements werden schon wieder auf dem Rücken der Belegschaft ausgetragen. Diesen Menschen und ihren Familien raubt man die Sicherheit und verspielt das letzte bisschen Vertrauen. Wir stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten, der Betriebsräte und Gewerkschaften. Die Probleme von Ford zeigen: Es ist jetzt höchste Zeit, dass auf Bundesebene die nötigen Voraussetzungen für eine umfassende Förderung von E-Mobilität geschaffen werden.“
Volker Görzel, FDP-Fraktionsvorsitzender, und OB-Kandidat der Liberalen für die Kommunalwahl 2025 in Köln: „Die Nachricht des massiven Stellenabbaus bei Ford trifft mich persönlich sehr. Nach der Meldung, dass tausende Mitarbeitende mehrere Wochen in Kurzarbeit geschickt werden, ist das für die Angestellten kurz vor der Weihnachtszeit ein noch größerer Schock. Die Rest-Bundesregierung aber insbesondere eine neue Bundesregierung muss sich zur Autoproduktion in Deutschland bekennen und das Auto nicht schlechtreden. Sonst verlieren wir noch weitere tausende Arbeitsplätze. Von Köln erwarte ich, endlich den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität zu forcieren, damit E-Autos attraktiver werden. Solange sich 18 Ämter mit der Genehmigung einer E-Ladesäule beschäftigen, ist die Stadt selbst auch ein Standortproblem für E-Mobilität und Absatzschwäche.“
Für die CDU im Kölner Stadtrat äußert sich deren Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz: „Ford ist seit Jahrzehnten ein prägendes Unternehmen für Köln. Die Nachricht vom massiven Stellenabbau ist ein schwerer Schlag – insbesondere für die betroffenen Beschäftigten und ihre Familien, aber auch für den gesamten Wirtschaftsstandort Köln. Als CDU-Fraktion stehen wir solidarisch an der Seite der Menschen, denen nun der Arbeitsplatz-Verlust und damit eine ungewisse Zukunft droht. Wir erwarten, dass Ford seiner Verantwortung gerecht wird und die angekündigten Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen ernsthaft führt. Gemeinsam müssen Lösungen gefunden werden, um die sozialen Härten abzufedern und Perspektiven für die Betroffenen zu schaffen. Die CDU-Fraktion wird sich dafür einsetzen, dass die Stadt Köln im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützend tätig wird. Gleichzeitig appellieren wir ausdrücklich an Bundes- und Landesregierung, die Rahmenbedingungen für die Auto-Industrie zu verbessern und umgehend den Dialog mit Ford aufzunehmen.“
Oberbürgermeisterin Henriette Reker, parteilos, zur aktuellen Situation bei Ford: „Die Nachricht, dass Ford in Köln mehrere tausend Arbeitsplätze abbauen will, ist schwer zu ertragen und betrübt mich sehr. Die Kölner Fordlerinnen und Fordler, die oftmals seit vielen Jahren hart und verlässlich für das Unternehmen arbeiten, sind Leidtragende des Strukturwandels in der Automobilindustrie. Nicht nur für sie, sondern auch mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität fordere ich die Bundesregierung auf, kurzfristig die erforderlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die Automobilindustrie in Deutschland die Antriebswende erfolgreich gestalten kann. Die Stadt Köln kann Management-Entscheidungen, die Ford in den USA trifft, nicht beeinflussen, aber wir werden weiterhin jede Möglichkeit nutzen, das Unternehmen, das seit Jahrzehnten so eng mit Köln verbunden ist, und die Beschäftigten zu unterstützen – durch Gespräche mit dem Management sowie dem Betriebsrat vor Ort und indem wir uns für Initiativen der kommunalen Spitzenverbände zur Förderung des Antriebswechsels engagieren.“
Stimmen aus der Landespolitik NRW
Yazgülü Zeybek, Landesvorsitzende der Grünen in NRW: „Das ist eine extrem bittere Nachricht für die Beschäftigten und ihre Familien. Das Management muss jetzt Verantwortung übernehmen und den Stellenabbau möglichst vermeiden. Gleichzeitig brauchen die Automobilhersteller und Zulieferer endlich Planungssicherheit. Wenn in der FDP oder in der Union immer noch die Elektromobilität infrage gestellt wird, ist das nicht nur realitätsfern. Das ständige Hin und Her beim Verbrenner-Aus schadet unserem Standort in Deutschland und NRW massiv. Politik muss wieder zum verlässlichen Partner werden. Die Ansage muss klar sein: E-Mobilität ist die günstigste und effizienteste Antriebsform. Hier liegt der Markt der Zukunft. Die Konkurrenz im Ausland schläft nicht. Wenn wir in Deutschland in der Automobilindustrie wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir als Politik klare Rahmenbedingungen setzen.“
Jochen Ott, Fraktionsvorsitzende der NRW-SPD im Landtag: „Die Situation bei den Ford-Werken in Köln spitzt sich weiter zu. Die schwarz-grüne Landesregierung darf dieser Entwicklung und dem weiteren Stellenabbau nicht tatenlos zusehen. Ministerpräsident Hendrik Wüst muss endlich aktiv werden und uns in Berlin bei der schnellen Einführung einer E-Auto-Prämie und dem zügigen Ausbau der Ladesäulenstruktur unterstützen. Beides kann nicht bis nach den Bundestagswahlen warten, sondern muss jetzt im Bundestag auf den Weg gebracht werden. Mit einer Blockade würde die Union Tausende von Arbeitsplätzen bei den Kölner Ford-Werken und schließlich auch bei den Zulieferbetrieben aufs Spiel setzten. Herr Ministerpräsident, hier ist keine Zeit zu verlieren und kein Platz für taktische Windungen. Es geht um die Existenz der Beschäftigten und ihrer Familien!“
Lena Teschlade, Kölner SPD-Landtagsabgeordnete: „Es ist unerträglich, dass bei den Beschäftigten in Köln und der gesamten Region seit Monaten Unklarheit herrscht und dauerhaft die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes umhergeht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen eine langfristige Perspektive, dass ihre Arbeitsplätze in Köln erhalten bleiben. Es ist aber nicht nur die Politik, die auf den Plan treten muss. Auch Ford muss endlich offenlegen, was für die Entwicklung des Standorts geplant ist und wie die Arbeitsplätze vor Ort langfristig gesichert werden können. Dafür braucht es Transparenz durch den Arbeitgeber und ein eindeutiges Bekenntnis zum Produktionsstandort Köln. Die in Köln produzierten E-Modelle sind schließlich auch ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft und für die Wohlstandssicherung in NRW.“
Mit Material der dts nachrichtenagentur