Fast zehn Jahre sammelt Friederike Naumann-Steckner, stellvertretende Direktorin des Museums, bereits zu diesem Themengebiet. Deswegen war sie besonders erfreut, die Ausstellung nun verwirklichen zu können. Voraussichtlich bis Ende Juni haben Besucher Zeit, die Stücke zu begutachten. Eventuell werden Teile der Ausstellung danach in das Dauerprogramm integriert.


Friederike Naumann-Steckner freut sich, die Ausstellung auszurichten.

Qualitativ hochwertige Serienproduktion auf römische Art
Maschinelle Serienproduktionen sind das Mühlwerk der Moderne. Jedoch war die – mittels starker Vereinfachung der Arbeitsschritte erwirkte – Senkung der Produktionskosten und des Kaufpreises bereits in der Antike bekannt und begehrt. Erst dadurch wurden die Märkte der  römischen Provinzen befriedigend bedient und der Geschäftssinn der Fabrikanten angetrieben. Von Formschüsseln, Modellen für Statuetten aus Ton, Formen für Bronzeguss, bis hin zu Stempel für Gebäcke und Salben – im Handwerk wurde die kreative Ader vollends ausgelebt.

Im Töpferhandwerk beispielsweise wurden einzelne Arbeitsschritte durch die Verwendung von Modellen einfacher zu bewerkstelligen. Zudem konnten durch die Verwendung vorgefertigter Formen begehrte Formen und Symbole beliebig oft und bei nahezu gleichbleibender Qualität reproduziert werden. Andere Handwerker konnten auf die Verwendung von Modellen von vornherein nicht verzichten. Bronzegießer und Glasbläser beispielsweise benötigten Hohlformen, um das flüssige Arbeitsmaterial einzugießen. Sogar weniger geübte Handwerker ermöglichten somit eine gewisse Qualität in der Serienproduktion.

„Exportweltmeister“ dank Übernahme der Technik fremder Kulturen
Durch die Expansion des Römischen Reiches lernte man schnell und viel von anderen Kulturen und Völkern – beispielsweise die Formschüsseln zur Zeit Alexander des Großen. Auch konnten einige der Herstellungstechniken nur in bestimmte Regionen bewerkstelligt werden, die dann allerdings ins gesamte Reich exportiert wurden. So kommt es auch in Köln immer wieder vor, dass Gegenstände gefunden werden, deren Herstellung hier unmöglich gewesen wäre. So geschehen erst vor wenigen Tagen, als man einige Stücke des Luxusgeschirrs „Terra-Sigillata“ bergen konnte.


Dominic Röltgen für report-k | Kölns Internetzeitung