Das Symbolbild zeigt eine Demonstration von Fridays for Future.

Glasgow | dts | Carla Reemtsma, Pressesprecherin von Fridays for Future Deutschland, schaut besorgt auf die UN-Klimakonferenz, die ab Ende Oktober in Glasgow stattfindet. „Was wir erschreckenderweise sehen, ist, dass keiner der Industriestaaten einen ernsthaften Plan und Ziele hat, die ausreichend zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze sind“, sagte sie der „Zeit“. Zusammengerechnet komme man mit den aktuellen Klimaschutzzielen der Staatengemeinschaft auf eine Erderhitzung von „katastrophalen 2,7 Grad“.

Und das wären nur die Ziele, „teilweise haben die Staaten überhaupt keine ausreichenden Maßnahmenpläne“, so Reemtsma. „Das heißt, auch dieses Ziel könnte weit überschritten werden.“ Die Klimaaktivistin ruft die Staatengemeinschaft – explizit auch die nächste deutsche Bundesregierung – dazu auf, ihrer Verantwortung im Hinblick auf die Klimafinanzierung gerecht zu werden.

Es fehlten noch „massiv Zusagen“, um die beim Pariser Klimaabkommen vereinbarten 100 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen: „Das muss jetzt auf dieser COP passieren, die Staaten müssen diese Zusagen machen.“ Ansonsten werde „das Vertrauen der gesamten Staatengemeinschaft – insbesondere der am stärksten von der Klimakrise betroffenen Staaten – in die Industriestaaten so enorm“ erschüttert. Dann stelle sich die Frage: „Wird es jemals noch eine aussichtsreiche Klimakonferenz geben?“ Deshalb gehe es jetzt für sie und die anderen Klimaschutzaktivisten darum, „dort vor Ort Druck zu machen“.

Denn es sei auch klar: „Die ganzen schönen Reden, die wir hören werden, wo sich Staatschefs hinstellen und sagen, wir wollen ganz viel Klimaschutz machen“ – da ist „ganz viel Blabla und leere Versprechen dran“.