Rom | dts | Die G20-Staaten haben sich bei ihrem Gipfel in Rom auf keinen konkreten Zeitpunkt einigen können, an dem Treibhausgas-Neutralität erreicht werden soll. In der Abschlusserklärung, über die mehrere Medien übereinstimmend berichten, steht lediglich, dass man Klimaneutralität „um die Mitte des Jahrhunderts herum“ erreichen will. Dies sei von „zentraler Bedeutung“.

Die weltweiten Anstrengungen beim Klimaschutz müssten dazu verstärkt werden. Unter anderem wollen die wichtigsten Industrieländer für ein Ende der öffentlichen Finanzierung neuer Kohlekraftwerke bis Ende des Jahres sorgen. Zudem bekennen sich die G20 noch einmal dazu, den Entwicklungsländern bis 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar an Hilfen bereitzustellen.

Die Staaten bekennen sich zudem zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Vorausgegangen waren schwierige Verhandlungen der Chefunterhändler. Der Gipfel in Rom war das erste Treffen seit Beginn der Pandemie, bei dem die Staats- und Regierungschefs der G20 sich persönlich begegneten.

Von zwei Ausnahmen abgesehen: Chinas Präsident Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin nehmen nur per Videoschalte teil.

Merkel wertet G20-Gipfel als Erfolg   

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wertet den G20-Gipfel in Rom als Erfolg. Die G20-Staaten hätten mit dem Treffen einen „konstruktiven Beitrag“ zur Lösung der globalen Probleme geleistet, sagte sie am Sonntag in der italienischen Hauptstadt. Das Thema Klima habe dabei eine ganz besondere Bedeutung gespielt.

Der Klimawandel sei eines der drängendsten Probleme weltweit, auf das man sehr viel entschiedener reagieren müsse. Es sei in diesem Zusammenhang gut, dass sich die G20 zum Pariser Klimaabkommen bekennen. Beim Gipfel in Rom sei ein „gutes Signal für Glasgow“ erreicht worden, sagte Merkel mit Blick auf die UN-Klimakonferenz.

So habe man sich darauf geeinigt, dass man möglichst nah an das 1,5-Grad-Ziel kommen wolle, was ein „sehr gutes Ergebnis“ sei. „Mindestens so wichtig ist die Tatsache, dass es auch eine Einigung gibt, auch sehr bald aus der internationalen Kohlefinanzierung auszusteigen.“ China habe hier einen bedeutenden Schritt gemacht, dem sich auch alle anderen angeschlossen hätten.

„Die Transformation zu anderen Energiequellen wird jetzt bedeutend schneller erfolgen“, sagte die Kanzlerin. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich mit Blick auf das Thema Klima etwas zurückhaltender als Merkel. „Ich bin fest davon überzeugt, dass man hier sehen kann, dass sich die Welt in die richtige Richtung bewegt“, sagte er.

Man sei aber „noch lange nicht am Ziel angekommen“. Insgesamt habe man bei dem Gipfel „sehr viel erreicht“, sagte unterdessen die Kanzlerin. So sei die Einigung auf eine Mindestbesteuerung „wirklich ein Meilenstein in der globalen Zusammenarbeit“. Auch beim Thema Gesundheit habe man Einigungen erzielt. „Die Weltgesundheitsorganisation wird ihre zentrale Rolle noch einmal stärken können.“ Sie hoffe, dass sich das auch auf die Finanzierung auswirken werde, sagte die scheidende Regierungschefin.