Die Veranstalter des Schull- und Veedelszug erwarten gespannt den Sonntag, wenn die monatelangen Mühen und Anstrengungen belohnt werden. 48 Schulen und 49 Veedelsvereine nehmen in diesem Jahr an dem 7 Kilometer langen Umzug teil. Für einen reibungslosen Ablauf sollen rund 120 ehrenamtliche Helfer sorgen. Voraussichtlich 200.000 Zuschauer werden das Geschehen am Straßenrand verfolgen und nach den ersehnten Kamelle rufen. Ihnen wird sich in diesem Jahr ein besonderes Highlight bieten, denn eine 40-köpfige Delegation aus Kölns Partnerstadt Peking wird an der Spitze des Umzuges stehen.

Die Teilnehmer aus Fernost tragen Trachtenkleidung und eine Kampfsportgruppe wird ihre Künste vorführen. „Das ist sicherlich ein Farbtupfer für den Schull- und Veedelszoch.“, sagte Zugleiter Wolfgang Heimes. Mit 26 Musikgruppen gibt es 2012 auch mehr rythmische Begleitung. Nach jeder zweiten Gruppe soll eine Kappelle die Zuschauer zum Mitschunkeln animieren.

Vier Schulen erstmals dabei
Die vertretenden Schulen trafen auch für dieses Mal wieder mit großer Begeisterung die Vorbereitung für den Umzug, erklärte Schulamtsdirektorin Margarita von Westphalen-Granitzka. Seit Ende der Sommerferien traten in 48 Schulen aus 25 Stadtteilen Arbeitsgruppen zusammen und beschäftigten sich mit der Organisation. Keine leichte Aufgabe, wie die Direktorin betonte. Denn die Planung musste schließlich in den Schulalltag eingebunden werden. Das Richard Riemerschmid-Berufskolleg, die deutsch-italienische Gesamtschule Francesco Petrarca, das Genoveva Gymnasium und das Humboldt-Gymnasium sind zum ersten Mal dabei.

Für ihre kontinuierliche Teilgabe ehren die „Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e.V.“ das Dreikönigsgymnasium mit dem Wanderpreis „Kamellebüggel. Bereits zum 37. Mal sind Schüler dieser Schule beim Umzug dabei. Zum 10.Mal nimmt das Gymnasium Rodenkirchen teil und erhält dafür von der Karnevalsgesellschaft „Lyskircher Junge“ das „Lyskircher Buch“. Jede damit ausgezeichnete Schule gestaltet eine der Buchseiten zum Thema Karneval.

„Kreativität ist gefragt“
Jede Gruppe kann bis zu 60 Teilnehmer umfassen. Sie treten alle mit einem eigenen Motto an, bei dessen Umsetzung in Kostümform es nicht auf Perfektion oder Technik ankommt, sondern auf Witz und Persiflage ankommt. „Kreativität ist gefragt“, betonte Margarita von Westphalen-Granitzka. Die ausgewählten Themen decken eine breite Spannbreite ab. Vom Kölner Alltagsleben, über Politik bis Umweltpolitik ist alles vertreten.

Nachwuchssorgen bei den Vereinen
Ein wenig Sorgen bereitet den Vereinen die zunehmende Nachwuchsproblematik. In manchen Fällen konnten kaum genügend Teilnehmer für eine Fußgruppe gefunden werden. Daher bestehen 2 Gruppen in diesem Jahr aus Mitgliedern von 4 verschiedenen Vereinen, die gemeinsam mit einem Motto und einem Kostüm am Zug teilnehmen. Die „Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e.V.“ möchten in Zukunft bei der Lösung dieses Problems Hilfe anbieten. Im Mai möchte der Vorstand einen Ansprechpartner bestimmen, der gemeinsam mit betroffenen Gruppen die Gründe herausfinden und bei ihrer Lösung aktiv mitwirken soll.

Für den Sonntag erhoffen sich die Organisatoren vor allem trockenes Wetter. Los geht es um 11:11 Uhr am Chlodwigplatz. Auch in diesem Jahr wird wieder eine Jury die teilnehmenden Gruppen für ihre Kostüme und Originalität bewerten. Die Gruppen mit den meisten Punkten dürfen dann am Rosenmontagzug teilnehmen. Das Ergebnis wird Sonntagabend ab 19 Uhr bekanntgegeben. Das nötige Wurfmaterial für die Gewinner spendet die Ehrengarde.       

[bb]