Bereits 1969 war es wegen des Gases zu dramatischen Vorfällen gekommen
Wie das Magazin berichtet, war es wenige Kilometer von Gorleben schon 1969 zu einer tödlichen Gasexplosion gekommen. Am Ostufer der Elbe ging eine Bohranlage in die Luft, als die DDR in dem selben Salzstock nach Erdgas suchte und auf ein nicht beherrschbares Vorkommen stieß. Die Eruption bei der Stadt Lenzen führte zu einem Brand, der tagelang nicht gelöscht werden konnte, mehrere Schwerverletzte forderte und den Anlagenleiter das Leben kostete.

Aktenlage: Gasrisiko war Niedersachsens Regierung schon 1977 intern bekannt

Laut vertraulichen Dokumenten wusste die niedersächsische Landesregierung bereits 1977, dass sich unter dem Salzstock "mit großer Wahrscheinlichkeit" Gas befindet. Auch im Salzgestein selbst, wo der Atommüll gelagert werden soll, gibt es offenbar Blasen in bisher nicht bekanntem Ausmaß. Wie der "Stern" aus einem behördeninternen Bericht zitiert, ereigneten sich beim Bau eines Schachts für das Erkundungsbergwerk mehrere Gasaustritte, sogenannte Kicks, die so heftig waren, dass die Bohrung gestoppt wurde. Geologen fürchten, dass Gasblasen durch heißen Atommüll so ausgedehnt werden könnten, dass sie Spalten in das Salz sprengen und das Gestein instabil machen. BfS-Präsident König will jetzt "mit hoher Dringlichkeit" klären lassen, wie viel von den entzündlichen Stoffen im Gorlebener Salzstock existieren.

[dts]