Köln | Die Mitgliederversammlung des Festkomitee Kölner Karneval ist für einen Verband, der so in der Kölner Öffentlichkeit steht, nach wie vor wie ein Geheimbundtreffen. Die Kölner Öffentlichkeit – die das Festkomitee als Teil des Vaterstädtischen Festes finanziell unterstützt – wird nicht eingeladen, sondern nur schriftlich nachinformiert. Was sich also in der Halle im Maarweg wirklich zuträgt und ob es nach wie vor die fast schon legendäre Einstimmigkeit von Entscheidungen gibt, kann niemand von außen neutral berichten.
Daher bezieht sich die jetzt folgende Meldung auf das, was das Festkomitee schriftlich im Nachgang des Treffens in der großen Halle des Karnevals verlauten lassen will und nicht, was dort am Maarweg beobachtet werden konnte. Übrigens ist dieses Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit daher bemerkenswert, da die Stadt Köln das sogenannte Vaterstädtische Fest immer wieder mit öffentlichen Mitteln unterstützt.
Das berichtet das Festkomitee schriftlich: Die Kölner Karnevalsgesellschaften hätten Marc Michelske zum neuen Zugleiter des Kölner Rosenmontagszuges bestimmt. Der ist in Köln nicht gänzlich unbekannt, trug er doch 2019 – also vor Corona – die weiße Strumpfhose. Dies ist in diesem Kontext gleichbedeutend mit: er war Prinz im Dreigestirn 2019. Das Festkomitee hat zudem einen neuen Schatzmeister: Udo Marx, der sich zudem weiter um die Mitgliedsgesellschaften kümmern werde. Das Karnevalsmuseum und das Archiv des Festkomitees werden von Dr. Philipp Hoffmann betreut. Zu den einzelnen Wahlergebnissen äußert sich das Festkomitee in seiner schriftlichen Erklärung nicht.
Die Mitgliedsgesellschaften sind jetzt durch Satzung verpflichtet ein Schutzkonzept für Kinder und Jugendliche zu erarbeiten. Dies sei von der „Mehrheit der Mitgliedsgesellschaften“ angenommen worden, so die Mitteilung des Festkomitees.
Die Gemeinnützige Gesellschaft des Kölner Karnevals, die das Festkomitee betreibt schreibe einen Verlust von -572.058,00 Euro. Der Vorstand des Festkomitees begründet das negative Ergebnis von über einer halben Million Euro mit gestiegenen Kosten rund um den Kölner Rosenmontagszug. Ausgleichen will das Festkomitee die Verluste durch höhere Preise bei den Sitzungskarten und Tribünenkarten.
Vier Gesellschaften seien neu als hospitierende Mitglieder aufgenommen worden: KG Fidele Fortuna vun 1949 e.V., KölleAlarm e.V., K.G. Blau-Weiß Alt Lunke 1936 e.V. und die Kölsche Kamellcher e.V.. Die Bürgergesellschaft von 1863 sei nun ordentliches Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval.