Ein Gericht gab heute einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft statt. Lagarde wird vorgeworfen, im Jahr 2008 in ihrer Zeit als Ministerin zur Beilegung eines Rechtsstreits eine Entschädigungszahlung von 285 Millionen Euro plus Zinsen aus der Staatskasse an den Geschäftsmann Bernard Tapie für zulässig erklärt zu haben. Hintergrund der Zahlung war der Verkauf des Sportartikelherstellers Adidas durch Tapie. Der Geschäftsmann sah sich dabei von der Bank Crédit Lyonnais übervorteilt und strengte ein Verfahren an, dass 2008 mit einem Schiedsgerichtsurteil endete. Kritiker werfen Lagarde vor, dass sie das Verfahren nicht hätte zulassen dürfen, zudem habe sie gegen das Urteil keinen Einspruch eingelegt. Die Nachfolgerin von Dominique Strauss-Kahn an der IWF-Spitze bestreitet jegliches Fehlverhalten.

[dts]