Köln | aktualisiert |   Der Streik, den die Pilotengewerkschaft Cockpit am Freitagvormittag ausgerufen hatte, ist beendet. Germanwings musste eigenen Angaben nach 116 Flüge streichen, davon vor allem innerdeutsche Verbindungen. Betroffen waren laut Airline etwa 15.000 Passagiere.

Viele davon konnten auf die Deutsche Bahn umsteigen. Durch den Streik sei dem Unternehmen ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden, so die Germanwings. Weitere angekündigte Streiks vonseiten Cockpit seien dem Unternehmen derzeit nicht bekannt.

Um ihren Fluggästen Planungssicherheit zu geben, hatte die Airline einen Ersatzflugplan erstellt. In der Folge könne es noch den ganzen Tag über zu Unregelmäßigkeiten in den Flugabläufen kommen, so Germanwings. Die Airline mit Sitz in Köln erwartet für den morgigen Samstag die Rückkehr zur Normalität.

An den betroffenen Stationen war die Lage sehr ruhig, Germanwings hatte die Passagiere umfassend vorher über den Ersatzflugplan informiert, der nach Angaben des Unternehmens reibungslos umgesetzt worden war. Nur vereinzelt sei es dazu gekommen, dass ausländische Gäste an deutschen Airports ihre gestrichenen Flüge antreten hätten wollen. Die Fluggesellschaft hatte vor allem innerdeutsche Flüge gestrichen, auf denen die Gäste die Möglichkeit hatten, auf die Bahn auszuweichen. Nahezu alle Flüge in die Urlaubsgebiete hätten dagegen stattgefunden. Dafür kamen laut Germanwings auch Piloten zum Einsatz, die normalerweise im Management der Airline tätig seien. Ferner hatte Germanwings Flugzeuge bei anderen Fluggesellschaften angemietet, um Fluggäste aus den Urlaubsgebieten zurückholen zu können, oder sie in den Urlaub zu fliegen.

Germanwings-Flüge, die Eurowings im Auftrag von Germanwings absolviert, hätten normal stattgefunden, da deren Piloten nicht innerhalb des Lufthansa-Konzerntarifvertrags beschäftigt seien, so die Airline.

Köln: 48 Flüge wegen des Pilotenstreiks ausgefallen

24 Abflüge und 24 Ankünfte sind am Freitag am Köln Bonn Airport wegen des Pilotenstreiks bei Germanwings ausgefallen. 5.700 Passagiere waren vom Streik betroffen, aber nur wenige wurden überrascht, so der Flughafen Köln/Bonn. Die Airline hätte im Vorfeld die allermeisten Fluggäste informieren können. Auch der Flughafen hätte eine telefonische Hotline eingerichtet.

Gecancelt worden seien in erster Linie innerdeutsche Flüge sowie die Ziele London, Wien und Zürich. Viele Flüge seien  in die Zeit vor oder nach dem Streik verlegt worden, so der Airport. Andere Airlines waren von dem Ausstand nicht betroffen. 

Cockpit: Weitere Streiks nicht ausgeschlossen

Laut einem Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit wartet man nun auf eine Reaktion vonseiten des Lufthansa-Konzerns. Sollte diese ausbleiben, so der Sprecher, könne man weitere Streiks bei Germanwings oder auch bei Lufthansa in de kommenden Tagen nicht ausschließen. Die Forderungen von Cockpit seien mittlerweile vier Monate alt, eine Einingung mit dem Unternehmen sei bisher ausgeblieben.

Autor: dd
Foto: Germanwings-Maschine am Köln Bonn Airport