Köln | Am 21. Januar 2018 sollten die Geschäfte in der Kölner Innenstadt geöffnet haben. Grund: Es ist Internationale Einrichtungsmesse imm cologne. Gestern hat der Kölner Stadtrat gegen eine Sonntagsöffnung gestimmt. Damit bleiben die Geschäfte geschlossen. Für den Verband Stadtmarketing Köln ist diese Entscheidung „nicht nachvollziehbar“. Der Stadtrat hat sich gegen eine Sonntagsöffnung entschieden, weil die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi damit drohte, gegen die Sonntagsöffnung auf jeden Fall zu klagen.

Stadtmarketing Köln führt als Argument aus, dass parallel zur Messe imm cologne seit 1990 die Passagen stattfinden. An 190 Orten in Köln wird, neben dem eigentlichen Ausstellungsort in der Koelnmesse, Design, Produkte und Innovationen präsentiert. Gerade die Koelnmesse führt immer wieder als besonderen USP ihre Nähe zur City als Marketingargument auf. 150.000 Besucher kamen 2017 zur imm cologne. Die Passagen kommen auf rund 130.000 Besucher. Auf den Kölner Ringen, die sich selbst einmal als Einrichtungsmeile bezeichneten, finden sich viele Möbelhändler.

Stadtmarketing Köln führt zudem auf, dass der stationäre Handel aktuell stark unter dem Wachstum des Onlinehandel zu leiden habe. So schreibt man: „Top-Marken, Top-Service und echte Einkaufserlebnisse, insbesondere im Rahmen verkaufsoffener Sonntage, sind sehr gute Möglichkeiten, dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, attraktive Händler am Standort Köln zu unterstützen und so auch Arbeitsplätze abzusichern. Die Nähe zu unseren Nachbarländern zieht gerade an Sonntagen viele potentielle Kunden mit ihren Familien an.“

Weiter heißt es in der Mitteilung: „Die aktuellen Entwicklungen zeigen aber vor allem eins: unsere Nachbargemeinden und Städte genehmigen und führen Sonntagsöffnungen durch, selbst bei Klagen von Verdi bis zu den Oberverwaltungsgerichten. Für uns ist dieser Ratsbeschluss ein politischer Affront gegen die Kölner Wirtschaft.“

Autor: Andi Goral