Weder dem Schulministerium NRW noch der Bezirksregierung Köln liegen derzeit Zahlen vor, wie viele der Kölner Lehrer dem Aufruf der GEW gefolgt sind. „Da wir nichts gehört haben, gehen wir davon aus, dass alles reibungslos verläuft.“, erklärte ein Sprecher des Schulministeriums. Erste Meldungen über das Ausmaß des Streiks werden für heute Nachmittag erwartet. Statt zu unterrichten sollen sich die angestellten Lehrkräfte zu einer landesweiten Streikversammlung nach Düsseldorf einfinden. Gleichzeitig sammelt die GEW Unterschriften von beamteten Lehrkräften, die ihrer Schulleitung bekunden, dass sie keine Streikbrechertätigkeit leisten und den Unterricht von streikenden Kollegen nicht übernehmen. Deshalb kann es auch zu Unterrichtsausfall kommen, so die GEW. Ob an Kölner Schulen der Unterricht ausfällt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Gute Bildung braucht gute Löhne
Mit diesem Warnstreik will die GEW ihre Aktionsbereitschaft in der derzeit laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst signalisieren. Die GEW NRW fordert eine Gehaltserhöhung von acht Prozent für die über 70.000 Tarifbeschäftigten an den Schulen und Hochschulen. Der Tarifabschluss soll zeitgleich auf die rund 150.000 Beamtinnen und Beamten im Schuldienst übernommen werden. Nach ergebnislosen Auftakt am 19. Januar steht am Montag, den 26. Januar, die zweite Verhandlungsrunde der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) in Berlin an.  „Wer gute Bildung will, muss auch gut bezahlen“, begründete GEW-Vorsitzender Andreas Meyer-Lauber die Tarifforderung seiner Gewerkschaft. Die Forderung der Gewerkschaften sei bezahlbar. Sie orientiere sich am Tarifabschluss für Bund und Kommunen aus dem letzten Jahr. Eine kräftige Lohnerhöhung für Lehrer und Sozialpädagogen in den Schulen und Wissenschaftler in den Hochschule sei auch für die Belebung der Konjunktur notwendig, weil sie die Binnennachfrage stärke.

Das Tarifergebnis soll zeitgleich auf die Beamtinnen und Beamten im Schul- und Hochschuldienst übertragen werden. „Nach den hohen Einkommensverlusten in den letzten sechs Jahren haben sie allen Grund, uns aktiv zu unterstützen“, appellierte der GEW-Landesvorsitzende an ihre aktive Solidarität. Nach objektiven Zahlen hat z.B. ein Studienrat seit 2002 gut 8% seines Realeinkommens verloren.

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