Das Land habe es nicht dem Rest der Welt gleichgetan und auf kostengünstige Produktion und kurzfristige Profite gesetzt. "Stattdessen bleibt Deutschland weiterhin ein Vorbild dafür, wie das Zusammenwirken von Ideen, Talent und Energie zu unglaublicher wirtschaftlicher Stärke führen kann", schreibt Schmidt.

Google werde nicht nur seine Teams in den Bereichen Vertrieb und Engineering in Deutschland kräftig erweitern, sondern darüber hinaus "mit erheblichem finanziellem Aufwand" ein neues wissenschaftliches Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin aufbauen. "Dabei werden wir mit führenden akademischen Institutionen zusammenarbeiten, um die Zukunft des Internets auf drei Feldern zu untersuchen: internet-basierte Innovationen, politische Rahmenbedingungen sowie die damit verbundenen rechtlichen Aspekte."

Schmidt schreibt weiter: "Im Hinblick auf diese Fragestellungen liegt noch viel Arbeit vor uns. Einige der Grundlagen sind bereits gut etabliert und konnten durch Deutschlands eigene Wirtschaftsgeschichte unter Beweis gestellt werden. Bei Gutenbergs bahnbrechender Erfindung, dem Buchdruck, handelte es sich nicht um einen einmaligen Erfolg – vielmehr bereitete sie den Weg für ein Netzwerk an Ideen und neuen Möglichkeiten und stimulierte eine umfassendere wissenschaftliche Revolution.

Von der Druckpresse über den Telegrafen bis hin zum Internet – die Geschichte der großen Erfindungen zeigt: Überall, wo sich Menschen und Unternehmen vernetzen, um Informationen auszutauschen, um neue Konzepte und Möglichkeiten zu erforschen, überall dort wird Innovation ermöglicht."

Deutschland habe in so vielen Branchen eine Vorreiterrolle gespielt, schreibt Schmidt. "Es spricht einiges dafür, dass es eine solche Rolle auch im Internet einnehmen kann." Natürlich werde es immer wieder zu Diskussionen kommen. "Das Gleichgewicht zwischen Innovation und Datenschutz ist zum Beispiel ein Bereich, der mir selber sehr am Herzen liegt."

[dts]