Ein symbolischer Akt für den „Umbruch in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien“ sollen die selbstgebastelten Windräder darstellen, die Greenpeace gestern an ihrem Infostand anbot. Bis abends wollte das Team die Windräder zusammen mit Interessierten basteln, um diese dann am Rheinufer zu einem kleinen Miniaturwindpark aufzustellen. In der gesamten Bundesrepublik finden derart etwa 90 dieser Aktionen statt. Die gebastelten Windräder werden anschließend gesammelt und nach Berlin geschickt, wo sie dann kurz vor Ende des Moratoriums der Regierung präsentiert werden sollen.

Greenpeace’ Plan – ökologisch und ökonomisch sinnvoll
Nach Berechnungen von Greenpeace ist der Atomausstieg bis 2015 machbar – zahlreiche Windräder am Land und zur See, Solaranlagen auf Dächern und (vorerst) Gaskraftwerke sollen Stück für Stück die wegfallenden Atomkraftwerke ersetzen. Der sogenannte "Plan" geht jedoch noch weiter: Bis 2030 soll das Ende der großen Kohlekraftwerke eingeläutet werden; bis 2040 soll die Energieversorgung über Kohle komplett eingestellt werden. Bis 2050 ist Deutschland nach Greenpeace’ Vorstellung ein Land, das die Energieversorgung vollständig über erneuerbare Energie regelt. „Dieser Plan ist nicht bloß ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll“, sagte Laura Wanney, die gestern als Energie-Ansprechpartner am Infostand am Rhein dabei war. „Beispielsweise würden auf diesem Wege teure Uranimporte vollständig wegfallen.“ Wer sich dieses Energiekonzept selbst anschauen möchte, hat dazu auf der Internetpräsenz von Greenpeace die Möglichkeit.


Die gebastelten Windräder sollen zum Ende des Moratoriums als symbolischer Akt in Berlin präsentiert werden.


Cornelia setzt sich für eine saubere Energiegewinnung ein.

Lieber Lärm als Super-GAU
Natürlich wisse man Bescheid über Probleme die mit diesem Konzept zusammenhängen, so Wanney. Beispielsweise gebe es bereits jetzt vereinzelt Beschwerden über die Lautstärke der Windräder von Menschen, die in direkter Nähe eines Windparks leben. Greenpeace möchte hier auf Aufklärung setzen: „Die neuen Windräder – ich habe schon einige von ihnen besichtigt – sind bei weitem nicht mehr so laut." Außerdem, so Wanney weiter: „Ich lebe lieber mit einem Windrad als mit der Gefahr eines Super-GAU.“

Dominic Röltgen für report-k | Kölns Internetzeitung