Köln | Am gestrigen Samstag haben Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace vor der Shell-Tankstelle in der Venloer Straße unter dem Motto „Shell zerstört Klima und Meere!“ protestiert. Es geht Greenpeace um vier Ölplattformen in der Nordsee, die der Konzern im Meer zurücklassen und nicht fachgerecht entsorgen will.

Greenpeace wirft Shell vor nach eigenen Angaben vier Plattformen mit insgesamt rund 640.000 Kubikmeter ölhaltigem Wasser sowie etwa 40.000 Kubikmeter ölhaltigem Sediment mit einem Anteil von mehr als 11.000 Tonnen Öl im Meer zurückzulassen. Die Forderungen erinnern an die „Brent Spar“. 1995 wollte Shell die Öltank- und Verladeplattform in den Nordost-Atlantik ziehen und dort versenken. Nach Protesten musste der Konzern die Plattform umweltverträglich an Land entsorgen.

Greenpeace spricht davon, dass die britische Regierung Shell unterstütze. Noch ist der Fall nicht entschieden, denn die Mitgliedstaaten der OSPAR-Kommission (Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks) sind sich nicht einig. So legte Deutschland offiziell Widerspruch gegen die Shell-Pläne ein. Auch die EU-Kommission, Schweden, Belgien, Dänemark und die Niederlande sprachen sich gegen den Verbleib von 11.000 Tonnen Öl im Meer aus. Eine Entscheidung wurde vertagt und steht immer noch aus. Greenpeace fürchtet, dass eine Genehmigung für Shell die vier Plattformen im Meer stehen zu lassen, einen Präzendenzfall für andere Ölkonzerne schaffen würde.

Autor: Von Redaktion