Berlin | Viele große Kosmetik-Hersteller und Drogerien verkaufen ihre Produkte als „mikroplastikfrei“, setzen aber nach wie vor potenziell umweltschädliche Kunststoffe ein: Das kritisiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace in einer neuen Studie, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Die Umweltschützer hatten zehn große Hersteller sowie fünf Drogerien und sieben Naturkosmetik-Anbieter befragt und die Inhaltsstofflisten ihrer Produkte ausgewertet. Einige Hersteller hätten zwar größere Plastikpartikel verbannt, flüssige oder gelartige Kunststoffe, sogenannte synthetische Polymere, seien aber noch immer beispielsweise in Shampoos oder Duschgels enthalten.

„Für die große Mehrheit dieser Substanzen fehlen belastbare Erkenntnisse zur Umweltverträglichkeit“, sagte Greenpeace-Expertin Sandra Schöttner. Hersteller sind bislang nicht dazu verpflichtet, ihre Inhaltsstoffe darauf zu prüfen. Schöttner sieht die Politik in der Verantwortung: „Nach dem Vorsorgeprinzip sollten diese Stoffe verboten werden, bis ihre Unbedenklichkeit für die Umwelt belegt ist.“

Im Mai will die Organisation eine eigene Untersuchung dazu vorlegen.

Autor: dts