Der Regierungschef habe laut Medienberichten, die sich auf griechische Regierungskreise berufen, in Gesprächen mit den Vorsitzenden der anderen Parlamentsparteien die Bildung einer "Regierung der nationalen Rettung" vorgeschlagen. Falls es zur Bildung einer solchen Einheitsregierung komme, würde Papandreou möglicherweise auf das Amt des Regierungschefs verzichten, hieß es weiter. Der Ministerpräsident wolle sich am Mittwochabend in einer Fernsehansprache äußern. In Griechenland protestieren unterdessen Tausende gegen das geplante neue Sparpaket des Ministerpräsidenten. Durch den zum Generalstreik ausgerufenen Protest fallen im ganzen Land Züge und Fähren aus, während Ministerien, staatliche Unternehmen und viele Banken geschlossen bleiben. Die Protestierenden, die Zufahrtsstraßen zum Athener Parlament blockieren, bezeichnen die Politiker des Landes als "Diebe und Verräter". Ihretwegen stünde das Land am finanziellen Abgrund. Andauern sollen die Demonstrationen bis zum 30. Juni, dem Tag der Parlamentsabstimmung über das Sparprogramm. Dieses sieht zusätzliche Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen vor, womit der Staatsetat um 6,5 Milliarden Euro entlastet werden soll. Ziel sei, die Auszahlung der nächsten Kredittranche aus dem Hilfspaket von Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank zu sichern.

[dts]