Brüssel | aktualisiert | Großbritannien kann den Austritt aus der EU bis zum 31. Oktober verschieben. Darauf einigten sich die Staats- und Regierungschefs der anderen EU-Staaten in der Nacht auf Donnerstag. Maltas Regierungschef Joseph Muscat gehörte zu den ersten, die diesen Termin offiziell bestätigten. DIHK: Brüsseler Brexit-Entscheidung kein Grund zur Entwarnung

„A Brexit extension until 31 October is sensible since it gives time to UK to finally choose its way“, schrieb Muscat auf Twitter. Im Juni soll die Verschiebung „überprüft“ werden, wie es hieß. Unklar ist, ob Großbritannien das Angebot ausschöpft.

Premierministerin Theresa May hatte zuletzt offiziell nur um einen Brexit-Aufschub bis zum 30. Juni gebeten, erklärte aber bereits in der Nacht, die von der Rest-EU angebotene Verlängerung bis Ende Oktober annehmen zu wollen. Damit wird Großbritannien wohl sicher an der Europawahl im Mai teilnehmen.

DIHK: Brüsseler Brexit-Entscheidung kein Grund zur Entwarnung

Die deutsche Wirtschaft sieht in der Verschiebung des Brexits keinen Grund zur Entwarnung. „Die erneute Verschiebung des Brexit vermeidet immerhin den ungeregelten Brexit, zumindest für den Moment“, sagte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagsausgaben). „Dadurch haben auch die Unternehmen auf beiden Seiten des Kanals etwas mehr Zeit gewonnen, sich auf den Brexit vorzubereiten. Die Unsicherheit bleibt jedoch.“ Schweitzer sagte, die Exporte von Deutschland in das Vereinigte Königreich seien bereits deutlich zurückgegangen. „Die Unternehmen rechnen nach wie vor mit allem“, so der DIHK-Präsident.

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