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Berlin | dts | Trotz wachsender ökonomischer Risiken spielen der Klimawandel und seine Auswirkungen auf Geschäftsmodelle für viele Firmen keine große Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Umfrage der Personalberatung Russell Reynolds, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Demnach sind 46 Prozent der befragten Vorstände in Deutschland davon überzeugt, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen vor allem als Marketinginstrument wirken.

Nur 15 Prozent gaben an, dass zusätzliche Wertschöpfung aus ihrer Sicht die treibende Kraft ihrer Nachhaltigkeitsstrategie sei. „Trotz Pandemie und jüngster Umweltkatastrophen sieht der überwiegende Teil der deutschen Vorstände und Führungskräfte Nachhaltigkeit immer noch vorrangig als Reputationsrisiko an, das es zu managen gilt, nicht aber als Hebel zur Wertschöpfung“, heißt es in der Studie. Der Umfrage zufolge ist nur jeder vierte befragte Vorstand in Deutschland der Meinung, dass sein Unternehmen über eine klar kommunizierte Nachhaltigkeitsstrategie verfügt, die konsequent umgesetzt wird.

Gerade einmal ein knappes Drittel der befragten Führungskräfte ist zudem davon überzeugt, dass sich ihr Vorstandschef für die Förderung der Nachhaltigkeit einsetzt. Das deckt sich mit einer früheren Untersuchung des Umweltbundesamtes, wonach sich viele Firmen nicht ausreichend mit den Risiken des Klimawandels und den Gefahren für das eigene Geschäftsmodell auseinandersetzten. Insgesamt wurden für die Russell-Reynolds-Studie 9.500 Vorstände, Nachwuchsführungskräfte und Arbeitnehmer in elf Ländern befragt, in Deutschland 747 Manager und Angestellte.