Köln | Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt will die „Gemeinwohl-Ökonomie“ bekannt machen und kommunale und kommerzielle Unternehmen animieren eine „Gemeinwohl-Bilanz“ zu erstellen. Ein kommunales Unternehmen haben sich die Bündnis-Akteure schon ausgeguckt: Die Kölnbäder. Die zeigen sich nach Rückfrage dieser Internetzeitung dafür offen, wollen aber zunächst die Ratsentscheidung am 16. September abwarten.

Die Idee hinter der „Gemeinwohl-Ökonomie“ ist, dass die Wirtschaft den Menschen dient und nicht umgekehrt. Der Geschäftsbetrieb soll nachhaltig nachhaltiger gestaltet werden und die Bilanz alle Aspekte des Wirtschaftens mit einbeziehen und nicht nur auf Rendite und finanzielle Stärke abzielen. Dazu zählt der Klima- und Umweltschutz oder das Wohl der Mitarbeitenden. In der „Gemeinwohl-Bilanz“ können Unternehmen 1000 Plus oder bis zu 1000 Minuspunkte erzielen. Die Nullinie ist darauf ausgerichtet, dass Unternehmen damit alle gesetzlichen Richtlinien und Vorgaben einhalten. Wer mehr tut kommt ins Plus, wer als Unternehmer noch nicht einmal die gesetzlichen Mindeststandards einhält, der rutscht ins Minus.

Die „Gemeinwohl-Bilanz“ soll den Unternehmen dabei helfen die Transformation in eine grünere, humanere und nachhaltigere Wirtschaft zu gestalten. Eine Matrix hilft den Unternehmen dabei, denn dort werden Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, Ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung erfasst. Aber nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern auch bei Lieferant*innen, Eigentümer*innen oder Finanzpartner*innen, Mitarbeitenden, Kund*innen und Mitunternehmen oder dem gesellschaftlichen Umfeld.

Niklas Kienitz, CDU, sieht die Gemeinwohlorientierung über der Daseinsvorsorge und sagt aus stadtentwicklungspolitischer Perspektive, dass diese neben der Entwicklung durch Investoren eine Rolle spiele, wie das Beispiel Raum 13 zeige. Für Unternehmen, so Kienitz biete sich ein deutlicher Imagegewinn als werthaltiges Unternehmen und attraktiver Arbeitgeber. Sandra Schneeloch von den Grünen, sagte dass das Ratsbündnis für eine breite Beteiligung aller Ratsfraktionen werbe und sich Einzelmandatsträger*innen und Die Fraktion bereits hinter den Antrag, der am 16. September im Rat behandelt werden soll, stellten. Olivier Fuchs, Volt, betonte, dass durch eine „Gemeinwohl-Bilanz“ keineswegs die Wirtschaftlichkeit und Unternehmensgewinne wegfallen sollen, sondern die integrierten Ziele sichtbar werden sollten.

Das Ratsbündnis hofft nun möglichst viele kommunale und kommerzielle Unternehmen von der Idee der „Gemeinwohl-Ökonomie“ zu überzeugen. Wie Schneeloch sagte: „Vom Start-up bis Ford“. Bei den Kölnbädern, so das kommunale Unternehmen auf Nachfrage von report-K, warte man nun den Ratsbeschluss ab, könne sich aber eine „Gemeinwohl-Bilanz“ sehr gut vorstellen und sei ganz offen für das Thema.

Autor: red
Foto: Sandra Schneeloch, Grüne, Niklas Kienitz, CDU und Olivier Fuchs, Volt