Berlin | Die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn fordert ein Sperrsystem für Mobiltelefone als besseren Schutz gegen Diebstahl. „Das Sperrsystem für Mobiltelefone muss in Deutschland Pflicht werden“, sagte Höhn der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Bisher können Diebstahlopfer meistens nur ihre SIM-Karte vom Netzbetreiber sperren lassen und so verhindern, dass andere auf ihre Kosten telefonieren; bei manchen Smartphones lassen sich heute auch sensible Daten aus der Ferne löschen. In Köln und Leverkusen wurden 2013 alleine 10.340 Smartphones geraubt oder entwendet. Dies zeigte die aktuelle Kriminalstatistik. (Hier der Bericht von report-k.de)

Das Gerät selbst bleibt in der Regel aber voll funktionsfähig – wer eine andere SIM-Karte einlegt, kann es nutzen. Das macht es für Diebe attraktiv. Höhn hat schon mehrfach gefordert, die Telekommunikationsbranche müsse dafür sorgen, dass geklaute Handys komplett lahmgelegt werden können.

Nun verlangt sie eine gesetzliche Regelung. „Die Handy-Provider hierzulande bewegen sich nicht, obwohl sie etwas tun könnten“, sagte Höhn der WAZ. In Großbritannien oder Australien gebe es schon längst ein Sperrsystem. Verlieren Briten oder Australier ihr Handy, können sie bei ihrem Netzbetreiber anrufen.

Sie geben dort die 15-stellige Seriennummer, die „International Mobile Equipment Identitity“, kurz IMEI-Nummer, an. Sie findet sich meist auf der Rückseite der Geräte unter dem Akku. Dann wird das Gerät blockiert.

Dahinter steckt eine Datenbank, die dem Zentralen Fahrzeugregister in Flensburg ähnelt. „Wird eine zentrale Datei mit den Handy-Seriennummern angelegt, lassen sich geklaute Geräte von den Netzbetreibern sperren“, so Höhn. „An dieser Sperrliste müssen sich alle Anbieter beteiligen.“ Technisch sei das machbar, „weil ein Handy ohnehin bei jedem Gespräch die eigene Seriennummer mitsendet“, so die Grünen Politikerin.

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