Ein Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages.

Berlin | Die Grünen wollen auch im Fall einer Regierungsbeteiligung an einem Untersuchungsausschuss zu Afghanistan festhalten. „Es gab eine große Kette von Fehlern im Afghanistan-Einsatz“, sagte Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour dem ZDF-Magazin „frontal“. Man werde aufarbeiten, „was seit Beginn der Evakuierung alles schiefgelaufen ist“.

Auch bei den Koalitionsverhandlungen müsse der Einsatz in Afghanistan ein Thema sein: „Wir werden bei der Regierungsbildung darüber miteinander reden müssen, wie wir aufarbeiten, was alles schiefgegangen ist. Und das ist sehr viel.“ Vor der Bundestagswahl hatten Grüne, FDP und Linke einen Untersuchungsausschuss gefordert, der aufklären soll, wer für das Chaos beim Abzug aus Afghanistan und bei der Luftbrücke für die Ortskräfte verantwortlich ist.

Nach dem Ende der Luftbrücke vor sechs Wochen konnten etwa 1.000 Menschen mithilfe der Bundesregierung Afghanistan auf dem Landweg oder mit dem Flugzeug verlassen, teilte das Auswärtige Amt mit. „Wir arbeiten mit verschiedenen Akteuren in der Region weiter intensiv daran, zusätzliche Optionen zu identifizieren, um den Betroffenen eine schnellere und sichere Ausreise aus Afghanistan zu ermöglichen.“ Nouripour forderte zudem, alle Bundeswehreinsätze auf den Prüfstand zu stellen: „Wir müssen uns alle Einsätze genau angucken und überlegen, was dort richtig läuft, was falsch läuft und ob Dinge tatsächlich noch zu retten sind. Und dann werden wir zusammenkommen müssen, um zu überlegen, welche Einsätze wie fortgesetzt werden.“