Berlin | Grünen-Chef Cem Özdemir hat sich mit harscher Kritik gegen die Verteilung von Koran-Exemplaren durch Salafisten in Deutschland gewandt.

„Ich habe mit allen religiösen Gruppen ein Problem, die ihr Weltbild über das Grundgesetz und die Menschenrechte stellen. Das gilt auch für jene Salafisten, die zur Gewalt aufrufen und mit ihrer Ideologie als Stichwortgeber für den islamistischen Terrorismus agieren“, sagte Özdemir der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe).

Die Verteilung des Korans durch die Salafisten sieht Özdemir als Werbestrategie von Radikalen: „Es ist offensichtlich, dass mit dieser Aktion die Strategie verfolgt wird, sich als Sprachrohr der Muslime darzustellen und den vermeintlich einzig wahren Islam zu propagieren. Das darf man den Salafisten nicht durchgehen lassen“, sagte Özdemir. Die übergroße Mehrheit der Muslime habe „mit islamischem Fundamentalismus nichts am Hut“.

Vielmehr würden die moderaten Muslime „von Salafisten selbst als Ungläubige bezeichnet, wenn sie deren Maßstab radikaler Frömmigkeit nicht gerecht werden“.

Autor: dts