Köln | Das in Köln ansässige Außenwerbeunternehmen Ströer plakatiert derzeit die „Grüner Mist 2021“-Kampagne der Hamburger Conservare Communication GmbH in ganz Deutschland. Der grüne Kölner Landtagsabgeordnete Arndt Klocke kritisiert Ströer auf das Schärfste.

Klocke fragt auf Twitter: „Mit Hetze und Fake-News im Wahlkampf Geld verdienen?!? Shame on you, #StroerMedia!! Und kommt mir nicht mit: ‚Für Inhalte sind wir nicht verantwortlich, wir stellen nur die Werbeflächen‘. Diese Nummer ist absolut indiskutabel, insbesondere für ein Kölner Unternehmen“.

Auf die Frage dieser Internetzeitung, warum Klocke den Standort des Unternehmens Ströer so betone, schreibt der grüne Landtagspolitiker: „Das Unternehmen Ströer betont gern bei öffentlichen Anlässen ihre Verbundenheit zur Stadt als Sitz des Unternehmen. Die Kölner Stadtgesellschaft steht für Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt, gegen Hass, Verunglimpfung und Hetze. Diese Plakatkampagne widerspricht diesen Grundsätzen eindeutig.“

Klocke geht aber noch einen Schritt weiter und cancelt seine Teilnahme auf einem Podium von Ströer zum Thema Verkehrswende.

Interessant ist auch, dass die Ströer Digital Publishing GmbH, die zur Ströer Content Group gehört und das Portal „t-online.de“ verantwortet, am gestrigen Dienstag um 16:20 Uhr einen Artikel unter der Überschrift „Tausende Plakate – Ominöse AfD-Unterstützer starten Kampagne gegen Grüne“ veröffentlicht, in dem es heißt: „Mit angeblich mehreren Tausend Großplakaten in mehr als 50 deutschen Großstädten soll seit dieser Woche Anti-Werbung gegen die Grünen gemacht werden.“ In dem Artikel werden Verbindungen des Kampagnensprechers David Bendels zur AfD dargestellt. Unter dem Artikel gibt t-online einen „Transparenzhinweis“: „t-online gehört zur Ströer Gruppe, die auch Hunderttausende Plakatwände und andere Werbeträger im öffentlichen Raum betreibt. Für die Kampagne gegen die Grünen wurden auch solche Werbeträger gebucht. Als Plakatflächenvermieter ist Ströer nicht für die Inhalte und Gestaltung der Werbung verantwortlich und kann keine Werbung ablehnen, die nicht gegen Gesetze oder freiwillige Selbstbeschränkungen verstößt.“

Autor: red
Foto: Screenshot des Twitter-Postings des grünen Landtagsabgeordneten Arndt Klocke