Düsseldorf | aktualisiert | Zwei Güterzüge haben bei einem Zusammenstoß an einem Bahnübergang in Düsseldorf einen Linienbus buchstäblich zermalmt. Die Züge seien am Mittwochabend von zwei Seiten in den liegen gebliebenen Gelenkbus gefahren, sagte ein Sprecher der Feuerwehr der Nachrichtenagentur dapd. „Der Bus ist ein Blechknäuel“, sagte er weiter. Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt. Die Züge seien teilweise entgleist, mindestens einer hatte Gefahrgut geladen.

Vier Menschen retten sich aus Linienbus – Sekunden später reißen zwei Güterzüge in Düsseldorf das Fahrzeug auseinander – Niemand wird schwer verletzt

Zwei Güterzüge sind in Düsseldorf ungebremst in einen Linienbus gerast. Der Bus wurde bei dem Unfall an einem Bahnübergang am Mittwochabend regelrecht auseinandergerissen: Die drei Passagiere und der Busfahrer konnten sich in letzter Sekunde retten. Auch die beiden Lokführer blieben unverletzt. Einer der Güterzüge hatte Gefahrgut geladen. Glück im Unglück: Die Kessel mit Butangas und Propangas waren bereits entleert und blieben unbeschädigt, wie die Bundespolizei am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Der Bus sei wegen eines technischen Defekts auf den Gleisen stehen geblieben.

Nach Angaben der Rheinbahn AG ging der Motor des Busses mitten auf dem Bahnübergang aus. Der Fahrer habe vergeblich versucht, das Fahrzeug wieder zu starten. Wie die Bundespolizei mitteilte, fuhren die beiden Züge aus unterschiedlichen Richtungen fast zeitgleich in den auf beiden Gleisen stehenden Linienbus. Zu diesem Zeitpunkt hatten die drei Passagiere und der Fahrer bereits das Fahrzeug verlassen. Der Aufprall riss den Linienbus regelrecht auseinander. Eine Lok entgleiste, fuhr einen Hang hinab und zerstörte ein Gartenhaus in einer Kleingartenanlage.

Augenzeuge erinnert sich mit Schrecken

„Der schlimmste Moment war, als ich die Lichter des herankommenden Zugs sah und die Türen des Busses noch zu waren“, erzählte Fahrgast Rafael Lassak am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. Der 54-jährige Augenzeuge hatte mit einer jungen Frau und einem weiteren Mann in dem Bus gesessen. Als er den herankommenden Zug sah, habe er den Fahrer aufgefordert, die Türen zu öffnen, was dieser auch sofort getan habe. „Sekunden später ist der erste Zug ungebremst in den Bus gerast, wenige Sekunden später der zweite. Das war wie im Film“, erinnerte sich der Düsseldorfer.

Dem Fahrer gehe es sehr schlecht, er stehe unter Schock, sagte der Sprecher der Rheinbahn AG, Georg Schumacher. Der 51-Jährige sei so lange von der Arbeit freigestellt, bis es ihm besser gehe. Er befinde sich aber nicht in stationärer Behandlung. Der Busfahrer sei ein „routinierter, erfahrener Mann.“ Er habe, als er mit den Fahrgästen den Bus verließ, die Zentrale informiert. Diese habe versucht, die Deutsche Bahn zu benachrichtigen. Aber: „Die Zeit hat einfach nicht mehr gereicht, um das zu stoppen“, sagte Schumacher. Der Bus, Baujahr 1997, habe erst im November einen Sicherheitscheck bestanden, die Hauptuntersuchung sei im August gewesen.

Der Bahn sei mindestens ein Schaden im sechsstelligen Bereich entstanden, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Strecke, die nur für den Güterverkehr genutzt werde, bleibe bis Ende des Jahres gesperrt. Unter anderem seien rund 400 Meter der Oberleitung beschädigt worden. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren in der Nacht zum Donnerstag mit 150 Einsatzkräften am Unfallort. Ort. Die Polizei beschlagnahmte das Wrack des Busses.

Autor: Michael Stürzenhofecker, Kathrin Aldenhoff dapd | Foto: Tim Schulz/dapd
Foto: Ein stark zerstörter Linienbus (r.) liegt am Donnerstag (20.12.12) an einem Bahnübergang in Duesseldorf neben dem Waggon eines von zwei Güterzuegen, mit dem der Bus am Mittwochabend (19.12.12) zusammengestossen ist.