Köln | Das Deutsche Handwerk hat ab 1. Januar 2023 einen neuen Präsidenten. Nach drei Amtszeiten trat der Kölner Hans Peter Wollseifer nicht mehr an. In Augsburg wählten die Vertreter des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) Jörg Dittrich aus Dresden zum neuen ZDH-Präsidenten. Damit wurde zum ersten Mal – 32 Jahre nach dem Fall der Mauer – ein Ostdeutscher Präsident des Verbandes und damit oberster Handwerker.
Wollseifer war drei Amtszeiten aktiv
Dittrich wurde mit einer deutlichen Mehrheit von 96 Stimmen gewählt. Der Dresdener wird den Kölner am 1. Januar 2023 als ZDH-Präsident ablösen. Hans Peter Wollseifer war seit 2014 Präsident und stand dem Verband drei Amtszeiten vor. Der 67-jährige Wollseifer konnte sich nicht mehr zur Wahl stellen, denn die Statuten des Verbandes sehen nur drei Amtszeiten vor. Wollseifer ist Meister im Maler- und Lackiererhandwerk in Köln.
Erster Ostdeutscher an der Spitze des Zentralverbandes
Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Ich freue mich sehr für Jörg Dittrich und gratuliere ihm herzlich. Mit Jörg Dittrich steht zum ersten Mal ein Ostdeutscher an der Spitze des Zentralverbandes. Er hat in seinen bisherigen Positionen die Handwerks- und Wirtschaftspolitik in den vergangenen Jahren maßgeblich mitgeprägt. Ich habe ihn bei allen Herausforderungen, die wir in Sachsen zu bewältigen hatten, stets als einen harten, aber sehr fairen und verlässlichen Verhandlungspartner kennengelernt.“
Der Meisterbrief
Dittrich sieht die Fachkräftesicherung und die Digitalisierung im Handwerk als essentiell für die kommenden Jahre an. In einem Interview mit der „Deutschen Handwerkszeitung“ sagte Wollseifer, dass in seinen neun Jahren an der Spitze des Verbandes etwa der Erhalt des Meisterbriefs gegen die Europäische Kommission ein großer Erfolg seiner Amtszeit gewesen sei. Seinem Nachfolger empfahl Wollseifer die Einheit des Handwerks zu bewahren.
ag
