Anfang November 2020 soll die neue, verkleinerte Ludwig-Filiale am Breslauer Platz in Betrieb genommen werden.

Köln | Seit 1946 ist die Buchhandlung Ludwig durchgehend am Kölner Hauptbahnhof vertreten. Seit 1989 gehört sie wie die anderen Filialen zur Unternehmensgruppe Dr. Eckert mit ihren 350 Einzelhandelsgeschäften. Diese betreibt am Verkehrsknotenpunkt zwei Ludwig-Filialen, eine Eckert-Filiale und das Tabakgeschäft Barbarino. Vertreten ist man auch am Deutzer Bahnhof.

In der großen Buchhandlung an der Domseite des Hauptbahnhofs war man lange Zeit auf zweieinhalb Etagen und 800 Quadratmetern präsent. Vor zwei Jahren wurde der Mietvertrag vonseiten der zuständigen DB Station & Service AG gekündigt, da am Ort des Ladengeschäfts künftig eine große Wache der Bundespolizei entstehen soll, weil die bisherigen Räumlichkeiten für die Beamten deutlich zu klein waren. Schon jetzt sitzt man in einem Containerbau auf dem Bahnhofsvorplatz. Anfang kommenden Jahres sollen die Bundespolizisten mit ihrer Wache in eine große Containeranlage auf dem Breslauer Platz umziehen, wo gerade noch der Innenausbau erledigt wird.

„Uns wurde ursprünglich zum 31. Dezember diesen Jahres gekündigt. Mit einer großen Unterschriftenaktion versuchten die Mitarbeiter noch vergeblich die Pläne zu verhindern. Das bedeutet nun auch, dass wie die Räumlichkeiten in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen müssen. So wird die Rolltreppe verschwinden und die Zwischenebene zurückgebaut. Dazu brauchen wir etwa sechs Wochen Vorlauf“, sagt der Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, Torsten Löffler.

Als neues Ladenlokal ist der Bereich der bisherigen Eckert-Filiale und des McCafé’s am Breslauer Platz vorgesehen. Dort wird man für die Buchhandlung etwa 200 Quadratmeter zur Verfügung haben, daneben bleibt die verkleinerte Eckert-Filiale auf 60 Quadratmetern unter anderem mit dem Presse-Bereich und der Lotto-Annahmestelle.

Um die Mitarbeiterstärke der neuen Filiale anpassen zu können, wurden bereits zehn der insgesamt 50 Stellen gestrichen und einen Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiter erarbeitet, mit denen man sich entsprechend einigen konnte. Die oberen Ebenen des bisherigen Ladens wurden bereits geschlossen, sodass man nun auch dort etwa das Platzangebot hat wie in der künftigen Filiale.

„Dann kam für uns das Angebot zur Räumungsfristverlängerung bis Ende Oktober 2020, weil sich die Realisierung des Projekts zur neuen Polizeiwache verzögert hat. So konnten wir jetzt auch noch das Weihnachtsgeschäft in den alten Räumen mitnehmen. Bis zum Jahresende müssen wir die gleiche Miete wie bisher zahlen, ab dem 1. Januar wird diese entsprechend der aktuellen Nutzung reduziert“, sagt Löffler.

Das künftige Ladenlokal muss noch entsprechend der neuen Platzbedürfnisse umgebaut werden. So wird eine Trennwand entsprechend versetzt. Geplant ist eine reine Buchhandlung, in der es auch ein sogenanntes „verlängertes Buchregal“ geben wird. „Die Kunden können dann direkt per Tablet ihre Wunschtitel bestellen und bringen diese dann unmittelbar vom Lager in die Filiale.“

Genutzt werden soll bei entsprechenden Wetterverhältnissen auch der Platz vor der Buchhandlung. „Hier hoffen wir auch auf die geplante Erweiterung der Gleise am Hauptbahnhof, wodurch unser Platz im Gebäude deutlich wachsen könnte.“ Weiterlaufen wird zudem der traditionsreiche Bereich der Veranstaltungen, wo zuletzt das norwegische Kronprinzenpaar mit Autoren aus dem Land zu Gast war. Verstärkt wurde außerdem der Buchbereich im gerade umgebauten zweiten Geschäft in der A-Passage, wo zum Beispiel der Bereich Comic nun stark vertreten ist. Auch das beliebte Eisenbahn-Sortiment gibt es dort.

Autor: Von Stephan Eppinger