Eispolizist Jack ist ein Markenzeichen der Eisbahn bei Heinzels Wintermärchen. Foto: Bopp

Köln Noch bis zum 8. Januar hat die Eisbahn auf dem Heumarkt geöffnet.

Wenn Eispolizist Jack mit seinem selbst gebauten Einsatzfahrzeug auf der Eisbahn am Heumarkt seine Runden zieht, ist er dank der krächzenden Hupe kaum zu überhören. Für alle Fälle hat der Niederländer auch immer einige Putzutensilien an Bord, mit denen er zum Beispiel Laub von der Bahn fegt. Unterwegs ist der Niederländer meist mit Eismeister Kai Festerling, der mit seiner Eismaschine für optimale Eislaufverhältnisse auf der großen Freiluftbahn in der Kölner Altstadt sorgt.

„Früher hat Marktgendarm Gilbert auch meinen Part übernommen. Dann wurde ihm das auf dem Eis aber etwas zu gefährlich und er hat einen Nachfolger gesucht. Vor sieben Jahren kam die Frage, ob ich Schlittschuhlaufen kann. Das konnte ich und er hat mich dem Veranstalter Rodney Ranz vorgestellt. Danach war ich ein Jahr zur Probe bei Heinzels Wintermärchen“, erinnert sich Jack Houben (57), der normalerweise als Straßenkünstler arbeitet und als Clown und Zauberer durch ganz Europa zieht.

Mit einem Stuhl hat Jack Houben das Eislaufen als Kind gelernt

Auf dem Eis war er schon als kleines Kind unterwegs: „Damals hatten wir in den Niederlanden noch richtig kalte Winter und die Wasserflächen sind draußen zugefroren. Meine ersten Runden habe ich mit einem Stuhl gedreht – so hat man bei uns Schlittschuhlaufen gelernt. Ich habe aber nie Eissport gemacht, das war immer mein Freizeitvergnügen“, sagt der Mann, der heute selbst Kindern in Köln das Eislaufen beibringt.

„Meine Aufgabe ist es, dass sich alle Leute auf der Bahn anständig benehmen und dass jeder Rücksicht auf den anderen nimmt. Das hier ist ein Vergnügen für die ganze Familie und jeder soll dabei seinen Spaß haben. Junge Raser wollen wir hier nicht haben“, sagt Jack, der mit zwei Eislotsen das Geschehen immer im Blick hat. Zur Not setzt der Eispolizist, der über eigene Autogrammkarten verfügt, auch mal seine Trillerpfeife ein und verteilt den einen oder anderen „Strafzettel“.

„Die Leute sind aber meist hier sehr vernünftig. Wir haben Kölner genauso wie Touristen an den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Italien oder Spanien auf der Bahn.“ Alle zwei Stunden wird das Eis vom Eismeister aufbereitet. Davor sorgt Jack mit seinem Mobil dafür, dass alle Läufer die Bahn verlassen und begleitet dann den Eismeister bei seiner Arbeit.

Eispolizist Jack Houben und Eismeister Kai Festerling sind immer gemeinsam auf dem Eis unterwegs. Foto: Bopp

Kai Festerling kam als ehemaliger Eishockeyspieler zu seinem heutigen Beruf im Kölner Lentpark. „Zunächst habe ich in Herne gearbeitet. Da wurde gerade die Stelle als Eismeister frei. Eine reguläre Ausbildung gibt es nicht. Man lernt den Job von seinem Vorgänger und sammelt dann seine eigene Erfahrung. Seit 2008 arbeite ich im Lentpark, dort haben wir acht Monate lange Eis. Und in der eisfreien Zeit im Sommer bereiten wir alles für die nächste Saison vor.“

Aktuell herrschen ideale Wetterbedingungen für die Eisbahn

Während Heinzels Wintermärchen gibt es ein festes Eisteam auf dem Heumarkt. „Als Eismeister muss ich immer darauf achten, dass alles perfekt läuft. Dank der neuen App ist die Temperaturregulierung deutlich einfacher geworden. Das Eis ist etwa acht Zentimeter dick und sollte immer eine Temperatur von minus vier Grad haben. Aktuell haben wir die optimalen Außentemperaturen für die Eisbahn.“

In der mobilen Eismaschine befindet sich ein Tank mit 900 Liter Wasser. „Der Tank wurde für den Heumarkt extra umgebaut. Die Maschine kann bei Regen auch Wasser von der Bahn aufsaugen. Im Gegensatz zum Lentpark mit seiner Halle haben wir hier eigentlich nie gleiche Bedingungen. Man muss sich immer wieder darauf neu auf das Wetter einstellen. Die Kulisse, in der ich hier unterwegs bin, ist schon großartig. Ich nehme sie inzwischen aber kaum noch wahr, da ich mich ganz auf die Arbeit konzentriere“, sagt der 36-Jährige, der auch selbst immer ein Paar Schlittschuhe vor Ort hat.

Heinzels Wintermärchen

Veranstaltungen Silent Ice Disco: Mittwoch, 14. Dezember, 19 bis 21 Uhr; Eistanz: ab dem 27. Dezember täglich außer am 31. Dezember um 15 und 18 Uhr mit zwei Eintanzpaaren; Le Patin Libre: Am 7. und 8. Januar kommen die fünf Eistänzer von „Le Patin Libre“ auf den Heumarkt und zeigen zeitgenössischen Eislauf. Glücksnasen: Am 30. Dezember sind auf dem Heumarkt ab 12 Uhr die Schornsteinfeger als Glücksbringer vor Ort.

Eislaufschule Montags am Kindertag gibt es von 15.30 bis 16.30 Uhr Jacks Eislaufschule. Ab dem 27. Dezember findet diese von 11.15 bis 12.15 Uhr statt. Die Teilnahme kostet 9,50 Euro inkl. Eintritt und einer heißen Schokolade.

Service Die Eisbahn hat noch bis zum 8. Januar geöffnet. Ruhetage gibt es am 24. und am 25. Dezember. Die Bahn hat täglich von 11 bis 22 Uhr (ab dem 26. Dezember 11 bis 21 Uhr) geöffnet. Erwachsene zahlen Mo-Fr 8, Sa, So und an Feiertagen 9,50 Euro. Kindertickets (fünf bis zwölf Jahre) kosten sechs Euro bzw. montags am Kindertag 4,50 Euro. Für Kinder unter fünf Jahren ist der Eintritt frei. Vor Ort können Schlittschuhe geliehen werden: Erwachsene 5,50, Kinder: 4,50 Euro.

www.heinzels-wintermaerchen.de