Düsseldorf | aktualisiert 14:44 Uhr |  Kräftige Preiserhöhungen sorgen beim Düsseldorfer Markenartikler Henkel (Persil, Fa, Loctite) derzeit für üppige Gewinne. Das vergangene Geschäftsquartal sei für den Waschmittel-, Kosmetik- und Klebstoff-Hersteller das beste in der Unternehmensgeschichte gewesen, sagte Konzernchef Kasper Rorsted.

„In einem herausfordernden Marktumfeld ist es uns gelungen, mit starken Marken und Innovationen höhere Preise durchzusetzen sowie weiter Marktanteile zu gewinnen“, betonte der Manager. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz zwischen April und Juni um 6,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Rund 90 Prozent des organischen Wachstums waren dabei nach Unternehmensangaben auf Preiserhöhungen zurückzuführen, nur rund ein Zehntel auf Absatzsteigerungen.

Noch stärker als die Umsätze stiegen deshalb die Gewinne. Das betriebliche Ergebnis (Ebit) verbesserte sich um 8,5 Prozent auf 583 Millionen Euro. Der Quartalsüberschuss des Konzerns erhöhte sich um 9,9 Prozent auf 412 Millionen Euro. Um Einmaleffekte bereinigt, lag der Konzerngewinn nach Unternehmensangaben sogar um 22,4 Prozent über dem Vorjahreswert.

Konzern hebt Gewinnprognose an

Angesichts der positiven Entwicklung hob Rorsted die Gewinnprognose an. Henkel erwarte für das Gesamtjahr nun eine Steigerung des bereinigten Ergebnisses je Vorzugsaktie um „rund 15 Prozent“. Bislang war der Konzern von einem Plus von „mindestens zehn Prozent“ ausgegangen. Vor allem in den Wachstumsregionen Afrika/Nahost und Lateinamerika, aber auch in Russland und der Türkei verzeichnete Henkel zweistellige Wachstumsraten. Der Umsatzanteil der Boomregionen am Konzernumsatz sei damit weiter auf 43 Prozent gestiegen, hieß es.

Dagegen litt das Geschäft in Südeuropa unter den Auswirkungen der Finanzkrise. Rorsted betonte, der Konzern erwarte dort auch keine schnelle Trendwende. „Wir gehen davon aus, dass das länger dauert.“ In den kommenden Jahren rechne er in Südeuropa nicht mit Umsatzsteigerungen, sondern eher mit einem moderaten Rückgang. Henkel antworte auf die Entwicklung mit Kosteneinsparungen und entwickle neue Produkte für das niedrige Preissegment, wo die Nachfrage derzeit noch am größten sei. Mit den guten Zahlen des zweiten Quartals sei Henkel dem Erreichen der Ziele für das Gesamtjahr 2012 einen wichtigen Schritt näher gekommen, sagte Rorsted. Er kündigte an, der Konzern werde im November einen Einblick in seine weitere Zukunftsstrategie geben.

Autor: Erich Reimann/ dapd