Köln | Heute wurde zum neunten Mal der „Kölner Design Preis“ vergeben. Erstmals lobten die teilnehmenden Institutionen des Preis dabei selbst aus. Den ersten Preis erhielt Max Pietro Hoffmann für seine Experimente mit den Möglichkeiten der digitalen Fotografie. Ihm gelang es unter anderem Licht als 3D-Produkt greifbar zu machen. Die Arbeiten der Preisträger und Nominierten sind vom 4. bis 27. November im Museum für Angewandte Kunst zu sehen.

„Licht greifbar machen, war immer schon eine Obsession der Fotografie“, erklärte heute Max Pietro Hoffmann, Preisträger des diesjährigen Kölner Design Preises. Ihm gelang dies mit seiner Arbeit „Figures of Light“. Dabei fotografierte Hoffmann Rauch in einer Glaskugel in einer 360-Grad-Aufnahme, scannte das Foto anschließend ein und druckte es mit einem 3D-Drucker aus. Entstanden sind so kleine, skulpturartige Produkte. Diese bilden zusammen mit fünf weiteren Arbeiten die Ausstellung „Means of Digital Images“, die heute Abend mit dem ersten Platz des Kölner Design Preises ausgezeichnet wurde. Die Arbeiten bilden unterschiedliche digitale Prozesse und Techniken, die im Zusammenhang mit der digitalen Fotografie stehen. Dabei versuchte Hoffmann diese Prozesse selbst, die meist vom Betrachter nicht bewusst wahrgenommen werden, in einem analogen Bild festzuhalten.

„Der einsame Hof“ – düsterer Film von Christian Zipfel
Den zweiten Preis bekam Christian Zipfel für seinen Film „Der einsame Hof“. Der Film spielt in Westfalen im Jahre 1873 und zeigt den Untergang des Bauern Hans Herberholz. Dieser wird durch den Großgrundbesitzer Otto in den Ruin getrieben. Das Besondere des Films: Er ist ausschließlich mit historischen Lichtquellen wie Öllampen und Fackeln gedreht worden. Dadurch wurde dem Bild jede Farbe entzogen. Die geringen Lichtquellen leuchten das Bild zudem kaum aus, erhellen vielmehr nur punktuell die Szenerie. Durch diese minimalistische, emotionale und konzentrierte Darstellung werde man „extrem in den Bann gezogen“, begründete heute Dr. Petra Hesse, Direktorin des Museum für Angewandte Kunst, die Entscheidung der Jury.

Den dritten Preis erhielten in diesem Jahr Eugene Krivoruchko und Ilja Burzev für ihre Studie über interaktive Möglichkeiten in der virtuellen Realität. Im Fokus stand dabei die Interaktion mit den Händen in der virtuellen Realität. Durch die verschiedenen Techniken werde sich auch die physische Welt verändern, sind sich die Preisträger sicher. Diese Veränderung versuchten sie in kurzen Filmen erfahr- und spürbar zu machen. Anerkennungen wurden außerdem für Arkadij Khaet „Durch den Vorhang“, Dorothee Clasen „Cirquits“, Marcel Oelschläger „ethi.cal“, Laura Quarz „quarz.sand“ sowie Lukas Stevens „In guten und in schlechten Tagen“ azsgesprochen.

Hochschulen loben Preis erstmals selbst aus
Der „Kölner Design Preis“ wurde in diesem Jahr zum neunten Mal vergeben. Gewürdigt wurden dabei herausragende Abschlussarbeiten von Designstudiengängen an Kölner Hochschulen. Bislang wurde der Preis durch die Prof. Dr. Ing. R. G. Winkler Stiftung ausgelobt. In diesem Jahr konnte die Stiftung dafür jedoch kein Geld zur Verfügung stellen. Um den Kölner Design Preis dennoch ausloben zu können, schlossen sich darum die beteiligten Hochschulen zusammen: ecosign – Akademie für Gestaltung, ifs internationale filmschule Köln, Köln International School of Design, Hochschule Macromedia und die Rheinische Fachhochschule. Insgesamt wird dadurch mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro für die drei Preisträger deutlich weniger ausgezahlt als in den vergangenen Jahren.

Autor: Cornelia Ott
Foto: Max Pietro Hoffmann, Preisträger des Kölner Design Preises 2016, vor seiner Ausstellung „Means of Digital Images“