Köln | Der Landkreis Berchtesgadener Land hat am Samstagabend den Katastrophenfall ausgerufen, weil dort Flüsse über die Ufer traten. Nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands meldet nun auch Sachsen Überflutungen. In mehreren Städten und Gemeinden des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bestehe eine erhebliche Gefahrensituation.

Hochwasser auch in Bayern: Katastrophenfall im Berchtesgadener Land

Der Landkreis Berchtesgadener Land hat am Samstagabend den Katastrophenfall ausgerufen – und auch in den Landkreisen Traunstein und Cham steigen die Pegel, erste Straßen wurden überflutet. An der Berchtesgadener Ache wurde mit einem Wasserstand von 3,50 Meter ein neues historisches Hoch erreicht. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2012 lag bei 3,12 Metern.

Starke Regenfälle hatten schon zuvor mehrere kleine Gebirgsbäche zum Überlaufen gebracht. Betroffen ist nun der gesamte Talkessel entlang der B20 zwischen Hallthurm und Berchtesgaden. Straßen wurden gesperrt, die Feuerwehr war am Samstag bereits im Dauereinsatz.

Hochwasser jetzt auch in Sachsen

Nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands meldet nun auch Sachsen Überflutungen. In mehreren Städten und Gemeinden des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bestehe aufgrund der starken Niederschläge eine erhebliche Gefahrensituation, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Betroffen seien Neustadt, Sebnitz, Bad Schandau, Reinhardtsdorf Schöna und Gohrisch.

Einzelne Ortslagen in den betroffenen Städten und Gemeinden seien derzeit nicht erreichbar, Keller und Grundstücke überflutet. Das Betreten von Kellern, Tiefgaragen und Unterführungen solle vermieden werden. Außerdem empfahl das Landratsamt, Abstand von Flussläufen, überfluteten Straßen und Wegen zu halten, da diese unterspült sein könnten und eine große Gefahr darstellten.

„Vermeiden Sie das Befahren in die betroffenen Schadensgebiete und von Wasserquerungen, da Sie die Tiefe nicht einschätzen können“, hieß es. Die Wasserstandsanstiege seien vergleichbar und teilweise noch stärker als im August 2010. Die derzeit höchste Alarmstufe drei galt am Samstagabend an der Sebnitz beim gleichnamigen Ort.

Dort verdoppelte sich der Wasserstand am Samstag zunächst von etwa 25 auf 50 Centimeter, um sich anschließend im Laufe des Abends noch einmal auf fast zwei Meter zu vervierfachen.

Autor: dts
Foto: Symbolbild