In den Mittelgebirgen führen die kleinen Flüsse wie hier die Kyll schon viel Wasser talwärts Richtung Mosel und von dort in Richtung Rhein. Die Aufnahme entstand am 23. Dezember 2023.

Köln | Die Hochwasserlage in Köln und Deutschland verschärft sich. Am heutigen Heiligabend gegen 15 Uhr melden die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe einen Stand von 7,45 Metern am Pegel Köln.

Das Wasser im Rhein steigt weiter an. Am ersten Weihnachtsfeiertag werden 7,73 Meter erwartet und für den Dienstag schließen die Kölner Hochwasserexperten einen Wasserstand von 8,30 Metern nicht aus. Ab einem Wasserstand von 8 Metern sind rund 22 Pumpwerke in Betrieb. Ab 8,10 Metern wird die Promenade der Kölner Altstadt angeflutet. Weitere Hochwassermaßnahmen werden erst ab 8,50 Metern ergriffen. Dann ist etwa der Kölner Stadtteil Kasselberg vom Hochwasser umschlossen und kann nur noch von Spezialfahrzeugen erreicht werden.

Hochwasserlage in Deutschland verschärft sich

In mehreren Teilen Deutschlands verschärft sich die Hochwasserlage zu Weihnachten immer weiter. Hochwasserwarnungen gab es bis Sonntag aus fast allen Bundesländern, stark betroffen waren unter anderem Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Bayern. Hintergrund sind die heftigen Schnee- und Regenschauer der vergangenen Tage, die für immer weiter steigende Pegelstände sorgen.

Der Deutsche Wetterdienst warnte auch für Sonntag weiter vor Dauerregen in den Nordwest- und Weststaulagen vieler Mittelgebirge, der teilweise bis Montag anhalten könnte. Aufgrund des Dauerregens bestehe Hochwassergefahr an vielen Bächen und Flüssen, auch im Flachland außerhalb der bisher gewarnten Regionen, so der DWD. In Niedersachsen warnte die Hochwasservorhersagezentrale davor, dass es regnerisch mit „hochwasserrelevanten Niederschlägen“ bleibe. Betroffen sind zum Beispiel im südlichen Niedersachsen die Flussgebiete Aller, Leine, Oker sowie das Hase-Einzugsgebiet.

Aber auch in den anderen Flussgebieten, wie Vechte, Hunte, Wümme oder Ilmenau, sei die Lage angespannt. Am Sonntagvormittag wurden an 83 der 98 Pegel-Stellen in Niedersachsen Hochwasser gemessen. In Sachsen-Anhalt sind es unterdessen 25 von 47, wobei unter anderem Elbe, Saale und Untere Havel betroffen sind; teilweise gilt bereits die Alarmstufe 3 von 4. In Sachsen liegen Hochwasserberichte für die Flussgebiete Obere Weiße Elster, Schwarze Elster, Mulde, Untere Weiße Elster, Elbestrom, Nebenflüsse Obere Elbe und Lausitzer Neiße vor.

In Thüringen sind derweil 36 der 53 Pegel-Stellen betroffen: Nach Angaben der Hochwassernachrichtenzentrale des Landes stagniert die Hochwasserlage im Norden und Süden auf einem hohen Niveau – im Tagesverlauf werde aber leichte Entspannung erwartet. In Bayern haben Dauerniederschläge die Pegel mit Schwerpunkt nördlich der Donau verbreitet in die Meldestufe 1 bis 2 ansteigen lassen, vermehrt steigen die Wasserstände bis in Meldestufe 3; in der Nacht von Samstag auf Sonntag haben zudem die Pegel Mainleus/Main und Mönchröden/Röden die Meldestufe 4 knapp überschritten. Insgesamt wird bei 109 von 241 Pegel-Stellen in Bayern Hochwasser ausgewiesen.