Dramatik pur in München
Im entscheidenden dritten Spiel um den Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft bezwang das Damen-Team von Rot-Weiss Köln den Münchner SC im Siebenmeterschießen mit 15:14. Unfassbare 32 Versuche, von welchen nur fünf vergeben wurden, waren notwendig, um nach einer hochklassigen Partie einen Sieger zu ermitteln. Nach 70 Minuten hatte es 1:1 gestanden. „Wir sind erst mal überglücklich, das Finale spielen zu dürfen. Das schafft man nicht alle Tage. Das war wohl das beste Frauen-Siebenmeterschießen aller Zeiten“, meinte RWK-Trainer Markus Lonnes.

Köln hatte zunächst einen besseren Start erwischt. Zwei Mal musste Torhüterin Kim Platten in höchster Not vor einer Kölnerin klären. In der Folge wurde der MSC besser und kontrollierte das Spiel zunehmend. Nach 18 Minuten besorgte Nina Hasselmann die 1:0-Führung der Gastgeberinnen. „Danach haben wir völlig den Faden verloren. Zum Glück gelang uns trotzdem der Ausgeleich“, meinte Lonnes. In der 28. Minute rutschte Nicola Müller in eine Flanke von der rechten Seite, hielt den Schläger rein und der Ball schlug unter der Latte zum 1:1 ein. Bis zur Halbzeit hatte München zwar ein leichtes Übergewicht, doch auch Köln kam immer wieder gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Die zweite Halbzeit gestaltete sich weiter offen. München hatte zwar mehr Ballbesitz, doch Köln bleib gefährlich. „Das Spiel hätte auch während der regulären 70 Minuten jederzeit auf die eine oder andere Seite kippen können”, beschrieb Lonnes das Geschehen. Da bis zum Schlusspfiff keine Tore mehr fielen, ging es in die Verlängerung. Auch her gab es Chancen auf beiden Seiten, sodass letztlich das Siebenmeterschießen entscheiden musste.

Männer ziehen ins Halbfinale ein
Im vierten Anlauf hat es dann doch geklappt: Rot-Weiss Köln steht im Halbfinale der hockeyliga-Meisterrunde und kann weiter auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hoffen. Im Entscheidungsspiel der Best-of-three-Serie im Viertelfinale gelang den Kölnern auf eigenem Platz ein umkämpfter 3:2 (1:0)-Sieg gegen den Berliner HC. Niklas Cartsburgs Anschlusstreffer kurz vor Ende kam zu spät, um die Partie noch mal spannend zu machen.

Für Köln war es im vierten Spiel die erwartet schwere Aufgabe. Berlin verteidigte zu Beginn gut und ließ Gefahr vor dem eigenen Tor allenfalls bei Standardsituationen zu. Es dauerte gut zwanzig Minuten, ehe Christoph Menke eine der vielen Flanken in der BHC-Kreis abfing und zum 1:0 für Rot-Weiss einnetzte. Berlin kam zurück mit dem Spanier Dinares, der die Kugel aus spitzem Winkel zwischen kurzem Pfosten und Kölns Keeper Weinhold durchschob. „Das war wohl die kritischste Phase für uns”, analysierte Kölns Teammanagerin Alice Weisweiler. Eine Eckenvariante brachte den Deutschen Meister von 2010 schlussendlich zurück auf die Siegerstraße. Und auch das 3:1 fiel nach einer Ecke. Köln zog sich darauf hin in die eigene Hälfte zurück und versuchte den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Berlin steckte nicht auf, vergab mehrere Ecken und fing kurz vor Ende noch mal einen Pass der Kölner ab, den Cartsburg schließlich im Tor unterbrachte. Für mehr reichte den Berlinern allerdings die Zeit nicht.

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