Das Symbolbild zeigt ein Teddybäre mit OP-Maske und Fieberthermometer

Köln | Bei den Streiks im öffentlichen Dienst in Köln stehen derzeit auch die Kindertagesstätten (Kitas) im Fokus. Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg belegen nun, dass es einen Personalmangel in vielen Kitas gibt. Der Krankenstand sei 2022 auf ein Rekordhoch von 8,3 Prozent gestiegen und lag damit rund 30 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. 80 Prozent der Beschäftigten reichten 2022 mindestens einen Krankenschein ein.

Das Institut für betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg wertete hierzu Daten von mehr als 16.000 AOK-versicherten Erzieher:innen aus NRW aus. Zu Beginn des Jahres 2022 verursachte die Omikron-Welle zahlweise Arbeitsunfähigkeitsfälle(AU-Fälle). Im November und Dezember waren vor allem die Grippe und Erkältungen für hohe Fehlzeiten verantwortlich. 2021 war der Krankenstand durchschnittlich etwa 2 Prozentpunkte niedriger als 2022.

Krankenstand in Kölner Kitas

Der Krankenstand in Kölner Einrichtungen lag 2022 bei 9,09 Prozent. Die AOK beschreibt dies als einen Rekordwert. Besonders viele Ausfälle beim Kita-Personal waren in den Monaten Februar und November zu verzeichnen, mit einem Krankenstand von 10,4 Prozent. 2021 überschritt der Krankenstand nie die 8-Prozent-Marke.

2022 waren rund 100 AU-Fälle je 100 Versicherte auf eine Atemwegsinfektion zurückzuführen. Außerdem zählten Corona-Infektionen, Magen-Darm-Erkrankungen und Rückenschmerzen zu den Top-4-Diagnosen. Zudem verursachten psychische Erkrankungen wie Depressionen und Belastungsstörungen viele Fehltage.

„In vielen Kitas wird ohnehin an der Belastungsgrenze gearbeitet, denn der Personalmangel ist groß. Nach Angaben des Deutschen Kitaverbandes fehlen bundesweit über 100.000 Erzieherinnen und Erzieher, bis 2030 könnte sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Melden sich dann noch Mitarbeitende krank, wird die Situation besonders kritisch“, so Sandra Kisters-Nuderscher, Regionaldirektorin der AOK Rheinland/Hamburg in einem schriftlichen Statement.

agr