Köln | ots | Nach zehn Jahren ist es wieder soweit: Am Montag ist in Deutschland der Zensus 2022 gestartet. Es werden die Menschen in etwa jedem zwölften nordrhein-westfälischen Haushalt im Rahmen der Bevölkerungszählung befragt, natürlich auch in Köln.
Außerdem werden für die Gebäude- und Wohnungszählung alle Eigentümerinnen und Eigentümer beziehungsweise deren Beauftragte zu einer Meldung aufgefordert.
Die Befragungen finden von Mitte Mai bis etwa Mitte August statt, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Der Zensus soll mithilfe einer Bevölkerungszählung sowie einer Gebäude- und Wohnungszählung aktuelle Bevölkerungs- und Wohnungszahlen liefern.
Zensus liefert wichtige Basisinformationen
Wie „Information und Technik Nordrhein-Westfalen“ (IT.NRW) als Statistisches Landesamt mitteilt, liefern die Ergebnisse des Zensus 2022 wichtige Basisinformationen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit den Ergebnissen der Haushaltebefragung und der Gebäude- und Wohnungszählung werden im Rahmen des Zensus 2022 verlässliche Daten beispielsweise zu Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen, zur Erwerbssituation und zum Bildungsstand der Bevölkerung vorgelegt.
Ebenso benötigte Basisdaten, um die zukünftige Bevölkerungsstruktur zu schätzen, zum Beispiel für die Planung von Pflege- und Bildungseinrichtungen. Die festgestellte amtliche Einwohnerzahl ist Grundlage für den Länder- und kommunalen Finanzausgleich, Richtgröße für die Einteilung von Wahlkreisen, und bildet zudem die Grundlage für die Berechnung der Zahl der Länderstimmen im Bundesrat sowie für die Berechnung der Sitze in den Gemeinderäten. Die ermittelten Gebäude- und Wohnungsdaten sind Entscheidungsgrundlage für wohnungspolitische und raumplanerische Fragestellungen wie auch für Abschätzungen des zukünftigen Wohnraumbedarfs.
Etwa drei Viertel der Befragten sollen nach dem persönlichen Interview auch noch einen Online-Fragebogen ausfüllen. Dabei geht es um Fragen zu Bildung und Beruf. Dritte Säule des Zensus ist eine Online-Befragung, in der es ausschließlich um die Themen Wohnen und Energieeffizienz geht.
Günter Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, weist ausdrücklich darauf hin, dass beim Zensus niemand allzu persönliche Fragen befürchten müsse: „Es gibt keine Fragen zum Einkommen, keine Fragen zur Religionszugehörigkeit, und selbstverständlich auch keine Fragen zum Impfstatus.“
In NRW ist IT.NRW für die Durchführung des Zensus zuständig
Im bevölkerungsreichsten Bundesland ist IT.NRW für die Durchführung des Zensus zuständig. Es erhebt und veröffentlicht als Statistisches Landesamt zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage.
Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis aussagekräftiger statistischer Daten können Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen werden.
Die Ergebnisse des Zensus sollen Ende kommenden Jahres veröffentlicht werden. Auch in den anderen EU-Staaten finden parallel solche Datenerhebungen statt – so sollen die Bevölkerungszahl und die Sozialstrukturen aller Mitgliedsländer untereinander vergleichbar werden.