Der Korbleger von Vincent Lamar Golson reichte den Rheinstars nicht zum Sieg über Rhöndorf. Foto: Imago/Beautiful Sports

Köln | Jetzt ist es amtlich: Die Rheinstars haben den Kampf um den Klassenerhalt in der Pro B verloren. Nach der 65:78-Niederlage gegen die Dragons Rhöndorf muss der Kölner Basketballklub in die Regionalliga absteigen und im Herbst einen Neustart wagen.

„Ich bin noch nicht so tief in die Analyse gegangen, da wir am nächsten Wochenende noch ein Spiel haben werden. Und es ist unsere Pflicht, diese Partie ordentlich hinter uns zu bringen“, sagte Trainer und Manager Stepahn Baeck. „Aber die Hypothek aus der Vorrunde war einfach zu hoch, um am Ende die Klasse zu halten. In den letzten zehn, zwölf Spielen standen wir immer mit dem Rücken zur Wand, hatten immer die Schlinge um den Kopf. Das hat besonders mental unheimlich viel Kraft gekostet. Deshalb hat es leider am Schluss nicht mehr gereicht.“

Rheinstars verloren die letzten beiden Spiele

So gingen die letzten beiden Endspiele in Bernau (68:87) und Dragons Rhöndorf verloren, so dass der neunte Tabellenplatz in der Liga nicht mehr zu erreichen ist. Baeck: „Zuvor haben wir sieben von neun Spielen gewonnen. Das hat viele überrascht, aber man hat gespürt, dass die Jungs unbedingt wollten.“

Jedoch hat der Manager zu spät erkannt, dass man sich vorher schon von Trainer Simon Cote hätte trennen sollen. Die Philosophie stimmte einfach nicht. „Ich hätte vorher die Reißleine ziehen müssen. Aber man hat es nicht nur mit Ergebnissen zu tun, sondern auch mit Menschen“, so Baeck. „Jetzt müssen wir sicherlich noch einige Zeit unsere Wunden lecken.“

Danach geht es mit Volldampf in die Planungen für die Regionalliga. Fest steht dabei, dass Baeck keine Doppelfunktion mehr übernehmen, sondern ein neuer Coach nach Köln kommen wird. „Wir werden uns neu aufstellen. Unser Augenmerk werden wir auf jungen Spielen legen, die zusammen mit erfahrenen Akteuren das Gerüst für die kommenden Jahre stellen sollen“, verrät Baeck. „Dann wollen wir einen Aufstieg wieder in Angriff nehmen. Obwohl es im Moment schwer fällt, über einen Aufstieg zu sprechen.“

Rheinstars: Neue Halle soll 2024 fertiggestellt sein

Zudem dann endlich im Jahr 2024 die neue Halle für Basketball fertig sein soll und es neue Perspektiven für die Rheinstars geben wird. Dann finden 3.000 Fans Platz in der Halle am neu erbauten Radsportzentrum. Baeck: „Dafür werden wir alle Kräfte bündeln.“

Moralische Unterstützung erhielt der Basketball-Europameister von 1993 von seinem alten Manager. „Der Stephan gibt sich schon richtig Mühe. Er hat immer für das Projekt gekämpft und steigt nun ab. Ohne ihn hätte es alles nicht gegeben. Du kannst keinen besseren Basketballverkäufer finden. Und das ist schon immer so gewesen“, erklärt Walter Pütz, der 2006 Manager der Kölner Meistermannschaft war.

Ex-Manager Walter Pütz und Stephan Baeck bei der Meisterfeier 2006. Foto Bopp

Er glaubt weiter an eine positive Zukunft des Basketballs in Köln: „Ich glaube, dass es generell eine gute Chance für Basketball in Köln gibt. Dafür muss eine vernünftige Halle her. Dann kann man auch mal vor 3.000 Zuschauern spielen, dann wären auch mehr Sponsoren da. Wenn sowas in München geht, wenn das seit vielen Jahren in Berlin oder Bamberg geht, warum soll das nicht in Köln funktionieren?“

Pütz hat das Problem erkannt: „Im Moment erschlägt der 1. FC Köln alles, das ist eine Frage der wirtschaftlichen Möglichkeiten. 80 Prozent der Verein außerhalb des Fußballs leben nur vom Mäzenatentum.“

Aus dem Dilemma wollen die Rheinstars gerne raus. Dafür braucht es eine Mannschaft mit Perspektive und Geldgeber im Rücken, die ihr Herz für Kölner Basketball nicht verloren haben.