Köln | aktualisiert | Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln beglückwünscht Franz-Josef Höing zur Wahl zum Oberbaudirektor in Hamburgund fordert gleichzeitig von dem Nachfolger oder der Nachfolgerin, die angefangenen Projekte zügig umzusetzen. Die Handwerkskammer zu Köln (HWK) bedauere den Wechsel von Höing, da die Stadt nun einen erstklassigen Planer und Stadtgestalter verliert, sagt Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. Gleichzeitig fordere auch die HWK ein schnelle Nachfolge zu regeln.

Gemeinsam mit dem Stadtentwicklungsdezernenten habe die IHK Köln die Fortführung des Städtebaulichen Masterplans, der 2008 vom „Unternehmer in der Region Köln e. V.“ der Stadt Köln geschenkt wurde, betrieben und in der Stadtbildkonferenz die Behandlung von „Sauberkeit und Sicherheit“ im öffentlichen Raum vorangebracht. Höing habe die großen Projekte des Masterplans aufgegriffen und fortentwickelt, sagt die IHK.

Dr. Ulrich S. Soénius, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik der IHK Köln, sagt zum Wechsel: „Es war bisher eine positive Zusammenarbeit mit dem Dezernenten, der auch ein Ohr für die Wirtschaft hat. Wir haben zusammen mit der Reihe „Kölner Perspektiven“ neue Entwicklungen international betrachtet und die positiven Aspekte für Köln herausgearbeitet.“ Stadtplanung ist ein langwieriger Prozess und es bedarf eines langen Atems, so die IHK Köln.

Nachfolger sollte Verwaltungserfahrung und Führungsqualitäten besitzen

Von der Person, die Höing nachfolgt, erwartet die IHK Köln den Willen, die angefangenen Projekte zügig umzusetzen, den Masterplan fortzuentwickeln und die Belange von Wohnen und Gewerbeentwicklung gleichberechtigt aufzunehmen. „Arbeiten und Wohnen sind für die wachsende Stadt zwei ganz entscheidende, zusammengehörende Standortfaktoren. Diese müssen stets gemeinsam gesehen werden“, so Soénius. Zudem müsse der Nachfolger oder die Nachfolgerin entsprechende Verwaltungserfahrung und Führungsqualitäten besitzen, denn diese seien auch wesentliche Anforderungen an die Tätigkeit. „Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen, schnell die Nachfolge zu regeln. Die Stadtentwicklung verträgt angesichts der wichtigen Themen keinen Aufschub“, kommentiert Soénius.

Weltrich: Handwerkskammer bedauert Höings Weggang

Die Handwerkskammer zu Köln bedauere den Wechsel von Franz-Josef Höing in die Hansestadt Hamburg, da die Stadt mit Franz-Josef Höing einen erstklassigen Planer und Stadtgestalter verliert, sagt Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. Mit Höing habe man eine sehr gute Zusammenarbeit in allen Fachfragen gehabt.

Nach Auffassung von Weltrich könne sich die Stadt Köln allerdings eine lange Vakanz auf der wichtigen Position des Baudezernenten nicht leisten: „Wir benötigen nicht nur eine schnelle Wiederbesetzung, sondern dies sollte auch Anlass sein, den Baubereich in der Stadt Köln insgesamt neu zu organisieren. Die strukturellen Probleme, die wir bereits gemeinsam mit Herrn Höing diagnostiziert haben und die Mitverursacher der langen Bauzeiten in Köln sind, müssen nun angepackt werden. Dafür muss die Gebäudewirtschaft neu aufgestellt werden. Ebenso ist das zentrale Vergabeamt ein Nadelöhr und aus Sicht der Handwerkskammer verzichtbar. Schließlich muss das Rechnungsprüfungsamt, was wir bereits seit Jahren fordern, nachrangig prüfen und nicht bereits bei der Auftragsvergabe eingeschaltet werden.“

HWK fordert Beschleunigung im Schulbau

Für die Beschleunigung des Schulbaus sei es nach Auffassung von Weltrich wesentlich, dass die Diskussionsprozesse innerhalb der Schulen und der Schulverwaltung wesentlich abgekürzt werden und statt häufig vier Ratsausschüssen künftig nur noch ein Ratsausschuss mit derartigen Vergabefragen befasst werde. Andere Städte bauen Schulen im Fachlosverfahren in drei Jahren. Das kann künftig auch in Köln gelingen, betont Weltrich.

Autor: ib