Das Symbolfoto zeigt das Gebäude der Industrie- und Handelskammer Köln. | Foto: Bopp

Köln | Die einen demonstrieren gegen das Abbaggern von Lützerath und die anderen kritisieren den vorgezogenen Kohleausstieg, so wie die Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK Köln).

„Fridays for Future“ Köln demonstrierte am vergangenen Freitag spontan in Köln auch vor der grünen Parteizentrale gegen die Vernichtung von Lützerath und das abbaggern des gigantischen Braunkohleflözes unter Lützerath. „Ende Gelände“ kündigt deutlichen Widerstand gegen die Räumung des von Klimaaktivist:innen besetzten Lützerath an.

Die IHK Köln dagegen warnt vor Versorgungslücken und einem Abwandern energieintensiver Unternehmen aus dem Rheinischen Revier etwa in die USA. Denn dort sei Energie günstig und sicher zu haben.

In einer schriftlichen Mitteilung spricht die IHK Köln von großem Unverständnis in der Kammer vor der Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums, des NRW-Wirtschaftsministeriums und RWE den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorzuverlegen. Die Wirtschaftslobbyisten bescheinigen dem Ausstiegsjahr 2038 schon, dass dieser Termin sehr ambitioniert für den Umbau des Rheinischen Reviers gewesen sei. Zudem sprechen Sie sich für eine Vertagung der Entscheidung eines früheren Kohleausstieges aus.

Der frühere Kohleausstieg könne erst dann entschieden werden, wenn die schwarz-grüne NRW-Landesregierung konkrete Pläne vorlegen würde alle Unternehmen in der Kölner Region mit sicherer und bezahlbarer Energie zu versorgen. Zudem solle sie neue industriell nutzbare Flächen bereitstellen. Die Kölner IHK warnt die NRW-Landesregierung vor „weiteren, ideologisch-politisch verursachten Risiken“ für die Unternehmen in der Region.

In einem schriftlichen Statement erklärt der Kölner IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Vetterlein: „Zu einem beschleunigten Ausstiegsplan gehört ein mindestens ebenso verbindlicher, beschleunigter Einstiegs- und Umsetzungsplan für die Erneuerbaren Energien. Denn ohne klare Synchronisierung von Abschalt- und Anschaltplänen kann es zu Versorgungslücken kommen, die für die regionale Wirtschaft nicht tragbar sind.“