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Köln | Es sind die statistischen Zahlen zur Wirtschaftsregion Köln, die die Kölner Industrie- und Handelskammer einmal im Jahr präsentiert, so auch aktuell mit den „Wirtschaftsdaten 2022“. Es ist ein Rückblick auf die Jahre 2020 und 2021 und ein Ausblick auf das Jahr 2050, also eine Prognose. Dabei behandeln die aktuellen Statistiken vor allem die Jahre der Corona-Pandemie.

Im Vergleich 2021 zu 2050 lässt sich feststellen, dass im gesamten Kammerbezirk und damit nicht nur in der Stadt Köln die Zahl der Menschen in erwerbsfähigem Alter zurückgehen wird. Der demographische Wandel macht sich mit einem Rückgang von 4 Prozent in Köln dann bemerkbar und liegt damit im Durchschnitt des Kammerbezirks. Stärker wird die Zahl der Erwerbstätigen in den Kreisen zurückgehen, also dem Rhein-Erft-Kreis, dem Oberbergischen Kreis oder dem Rheinisch-Bergischen-Kreis. Aktuell zählt 2022 die IHK 84.044 Unternehmen zu ihren Mitgliedern, die qua Gesetz zur Mitgliedschaft verpflichtet sind.

Die Zahl der Eröffnung von Insolvenzverfahren ist in Köln von 237 auf 206 in 2021 gesunken. 8 Prozent weniger Gewerbeanmeldungen wurden 2021 registriert und 13 Prozent weniger Gewerbeabmeldungen in Köln. Nachdem in 2021 die Erwartungen und die Geschäftslage wieder besser eingeschätzt wurde von den Unternehmen fiel diese im II. Quartal 2022. Ein Grund dürfte der Ukraine-Krieg mit seinen Folgen sein.

Beschäftigte

Im Vergleich zu 2020 sank die Zahl der Ausbildungsbetriebe im Kammerbezirk im Jahr 2021 um fast 3,5 Prozent und die Zahl der Auszubildenden sowohl in den gewerblich-technischen Ausbildungsberufen wie den kaufmännischen um rund 3,3 Prozent. 50.930 Menschen waren im Mai 2022 in Köln arbeitslos gemeldet und davon 52 Prozent Langzeitarbeitslos. In Köln arbeiten die meisten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen, gefolgt vom Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von KFZ. Starke Branchen sind weiterhin Finanz- und Versicherungs-Dienstleister, sowie das verarbeitende Gewerbe und der Bereich Information und Kommunikation.

Im verarbeitenden Gewerbe ist die chemische Industrie führend. Sie stellte 9,6 Prozent mehr Menschen ein als 2020 und erzielt in diesem Sektor mit 15,8 Milliarden Euro den höchsten Umsatz bei einem Exportanteil von 63,7 Prozent. Der Fahrzeugbau erwirtschaftet im IHK-Bezirk rund 13,5 Milliarden Euro und hat einen höheren Exportanteil mit 67,4 Prozent. Dieser Sektor verringerte die Anzahl der Beschäftigten von 2020 auf 2021 um 8,7 Prozent.

Die Pendler

Knapp über 111.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte pendeln aus dem IHK Kammerbezirk nach Köln ein. 40.988 Kölner:innen pendeln in einen der Kreise oder Leverkusen. So sind die Einpendler nach Köln verteilt:
• Rhein-Erft-Kreis: 63.001
• Stadt Leverkusen: 13.529
• Rheinisch-Bergischer-Kreis: 28.696
• Oberbergischer Kreis: 5.797

Logistik

Der Güterumschlag in den Kölner Häfen ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent in Köln – Container eingerechnet – gestiegen. Im zweiten Coronajahr stieg die Zahl der Flugpassagiere am Köln Bonn Airport um 38 Prozent auf über 4,2 Millionen an. Auch bei der Luftfracht in Köln Bonn gab es ein deutliches Plus von 14,2 Prozent gegenüber 2020.

Die gewerblichen Mietpreise

Bei den Ladenlokalen schwanken die Quadratmeter-Mietpreise in 1a-Lagen zwischen 9 und 170 Euro in den Stadtbezirken. Am teuersten ist die Kölner Innenstadt und am günstigen die Ladenmieten in Köln-Chorweiler. Ehrenfeld positioniert sich in der Spitzengruppe mit Lindenthal und Rodenkirchen. Dies gilt auch bei den Büromieten, die zwischen 9 und 15 Euro liegen. Auch hier hat die Innenstadt den Spitzenplatz mit 13 bis 25 Euro. Aber auch die Mieten in den Stadtbezirken Kalk und Mülheim sind bei den Bürolagen mit 8 beziehungsweise 9 bis 15 und 16 Euro hoch.

Den Gewerbesteuerhebesatz ließt die Stadt Köln unangetastet auf 475. Während Umlandgemeinden von Köln auf einen teilweise echt ausgeglichenen Haushalt blicken können gilt in Köln ein Haushalt der genehmigt ist, aber auch die Rücklagen der Stadt zurückgreift.

Corona und der Tourismus in Köln

Aktuell gibt es in Köln 3,3 Prozent weniger Übernachtungsbetriebe im Vergleich zu 2021. Allerdings stieg die Zahl der Restaurants um 5 Prozent und die Bars, Vergnügungslokale und Tanzlokalitäten sogar um 6,3 Prozent. Es gibt sogar 2,8 Prozent Trinkhallen 2022 mehr als 2021. Die Reiseverkehrsbranche hat sich noch nicht so erholt und verzeichnet bei Reisebüros, Reiseveranstaltern und Reisebusunternehmen ein Minus von 3,1 Prozent im IHK-Kammerbezirk.  Bei den Kultur- und Unterhaltungseirichtungen gibt es ein sattes Minus von 6,8 Prozent während Sport-, Wett und das Lotteriewesen einen Zuwachs von 12,9 Prozent verzeichnet. Die Zahl der Übernachtungen erholte sich minimal auf 2.764.000 bleibt aber verglichen mit dem Vor-Corona-Niveau niedrig.

Kaufkraft und BIP

Das BIP liegt in Köln bei 84.287 Euro und damit über dem IHK Köln Durchschnitt. Die Kaufkraft bei 7.628 Euro und auch hier leicht über dem Durchschnitt. Die IHK Köln stellt fest: Jeder siebte Euro in NRW wird im Bezirk der IHK Köln erwirtschaftet. Mit 15 Prozent oder knapp 23.000 Betrieben aller IHK-Unternehmen ist der Einzelhandel eine der zahlenmäßig stärksten Branche in Köln und der Region.