Köln | Die Unternehmen in Köln und der Region zeigten sich bei der jüngsten Konjunktur-Umfrage der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) durchaus zufrieden.Auch wenn die Geschäftslage leicht schlechter beurteilt wurde als noch im Winter, erscheint die Wirtschaft stabil. Viele Unternehmer wollen daher weiter in Innovationen und Personal investieren. 

„Es geht voran“

„Es geht noch nicht aufwärts, aber durchaus voran“, fasste heute Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln zusammen. So habe sich die konjunkturelle Lage als stabil erwiesen. „Das Vertrauen in die deutsche und regionale Wirtschaft ist zurückgekehrt“, sagte Reichardt. Abzuwarten bliebe nun, ob es sich bei der positiven Stimmung lediglich um eine „Verschnaufpause der Krise“, so Reichardt, oder um einen wirklichen Aufschwung handele. Auch auf die kommenden Monate blickten die Unternehmen in der Region optimistisch. Allein steigende Kosten für Rohstoffe und Energie und die Staatsschuldenkrise in Europa drücke etwas auf die Stimmung. Auch der Fachkräftemangel werde für die Unternehmen zusehends spürbar. So gaben bei der Umfrage 40 Prozent der Unternehmen an, Probleme bei der Besetzung von Stellen zu haben.

Optimistisch in den Sommer

An der Frühjahrs-Umfrage der IHK beteiligten sich insgesamt 648 Unternehmen aus dem IHK-Kammerbezirk – davon 311 aus Köln. In der Kammer bewerteten gut 41 Prozent ihre Geschäftslage als gut, nur knapp neun Prozent als schlecht. In der Stadt Köln beurteilten  fast 43 Prozent die Situation als gut, weitere 50 Prozent als befriedigend und nur acht Prozent als schlecht. Damit fielt die Bewertung der Geschäftslage zwar minimal schlechter aus als noch im Winter, dafür ist der Blick in die Zukunft jedoch deutlich optimistischer. Hier rechnen über 23 Prozent mit einer besseren Geschäftslage, 65 Prozent erwarten keine Veränderungen und nur 12 Prozent befürchten eine schlechtere Lage.  Im Winter 2011/ 2012 glaubten noch gut 19 Prozent an eine Verschlechterung. Im gesamten Kammerbezirk erwarten 64 Prozent eine gleichbleibende Lage, 23 Prozent hoffen auf Verbesserungen und über 14 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.

Die stabiler gewordene Konjunktur wirkt sich auch auf die Investitionspläne der Unternehmen aus. In Köln wollen fast 25 Prozent ihre Investitionen erhöhen, gut 56 Prozent möchten sie auf einem gleichen Niveau halten. Nur rund 19 Prozent plant mit geringeren Investitionen. Ähnlich sieht es im gesamten Kammerbezirk aus. Hier sind bei 51 Prozent der Unternehmen die Investitionspläne gleich bleibend, über 28 Prozent wollen sogar noch etwas mehr ausgeben. Etwa 21 Prozent will dagegen die Investitionen zurückschrauben. Ähnlich wie bei den Investitionen planen die Unternehmen auch im Bereich des Personals. In Köln wollen 60 Prozent ihre Mitarbeiterzahl halten, 28 Prozent wollen sogar mehr Beschäftigte einstellen. Etwa 12 Prozent wollen ihre Mitarbeiterzahl reduzieren. Ähnlich sehen es die Unternehmen im gesamten Kammerbezirk. Dort wollen fast 61 Prozent ihre Mitarbeiter halten, knapp 27 Prozent wollen zusätzliche Fachkräfte einstellen. Rund 13 Prozent wollen die Zahl der Beschäftigten reduzieren.

Autor: Cornelia Schlösser