Köln | Im Mai und Juni führte die Industrie- und Handelskammer zu Köln die alljährliche Befragung zur Standortzufriedenheit unter kleinen und mittleren Unternehmen in der Region Köln durch. Über 500 Unternehmen haben geantwortet. Das Ergebnis: Die Kölner Region mit den angrenzenden Bezirken wird als ein attraktiver Standort empfunden, aber besonders beim Zustand der Straßen und bei der Qualifikation der Stellenbewerber sähen die Betriebe „noch viel Luft nach oben“, so die IHK.

Ulrich Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik, Verkehr und Unternehmensführung der IHK Köln, erläutert die Unterschiede zur Vorjahresbefragung: „Eine deutliche Verbesserung oder Verschlechterung der Ergebnisse ist in diesem Jahr nicht ersichtlich.“ Das zeige zum einen, dass die Unternehmen zu ihrem Standort stünden, andererseits müsse man sich jedoch auch fragen, wie lange noch, wenn sich offensichtlich bei den genannten Risikofaktoren kein nennenswerter Fortschritt eintrete. „Stillstand fördert nicht die Standortqualität.“, so Soénius.

Laut der Umfrage ist der Großteil der befragten Unternehmen nach wie vor mit dem eigenen Standort zufrieden. 18 Prozent der Unternehmen bewerten ihren Standort als „gut“, weitere 63 Prozent als „eher gut“. Für 19 Prozent ist die Standortqualität „eher schlecht“ beziehungsweise „schlecht“. Der Gesamtwert erreicht damit 2,96 Punkte und hat gegenüber dem Vorjahr ganz leicht abgenommen – der Durchschnittswert entspricht nach wie vor dem Urteil „eher gut“. Die höchste Zustimmung gaben dabei die Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten ab – 95 Prozent sind in dieser Gruppe der Meinung, der Standort wäre „gut“ oder „eher gut“.

Dieses Ergebnis hat sich laut IHK im Vergleich zur Vorjahresumfrage gewandelt: Damals seien nur 66 Prozent so zufrieden gewesen wie jetzt. Vor allem die kleinsten Unternehmen mit bis zu drei Beschäftigten seien im Sommer 2013 weniger zufrieden mit ihrem Standort. Laut aktueller Umfrage halten 79 Prozent ihren Standort für „gut“ oder „eher gut“, im Vorjahr waren es noch 90 Prozent.

Bei den Themen verlieren die Stromkosten etwas an Relevanz, stehen aber immer noch mit 36 Prozent ganz oben bei den Bereichen mit dem größten Handlungsbedarf (Vorjahr: 46 Prozent). Gestiegen ist demgegenüber der Handlungsbedarf beim Zustand der kommunalen Straßen (31 Prozent, Vorjahr 22 Prozent). Gute Bewertungen erhalten laut Umfrage die Faktoren der Erreichbarkeit über kommunale, Landes- und Bundesstraßen sowie über den Öffentlichen Personennahverkehr. Rund 80 Prozent sind hier „zufrieden“ oder „eher zufrieden“. Gleichzeitig werde hier aber auch ein großer Nachteil gesehen, so die IHK. Die Erreichbarkeit sei häufig nur noch vom Prinzip her gegeben. 45 Prozent der Befragten, so das Ergebnis der aktuellen Umfrage, sehen durch die Vielzahl an Staus als auch durch die schlechten Straßen diesen Punkt gefährdet.

Autor: dd
Foto: Gebäude der IHK Köln.