Das Symbolbild zeigt ein Einrichtungshaus

Köln | Es geht um die Zukunft des Handels und der Beschäftigten vor dem Hintergrund des digitalen Wandels. Heute streiken Mitarbeitende aus sechs IKEA Einrichtungshäusern in NRW. Auch Mitarbeitende aus dem IKEA am Butzweilerhof beteiligen sich.

Es sind Mitarbeitende aus 6 Standorten des schwedischen Möbelhauses in NRW: Wuppertal, Dortmund, Duisburg, Essen, Kamen und Köln-Butzweilerhof. Wie Verdi-Sprecher Özdemir sagte rechnet er mit 10 Mitarbeitenden der Kölner IKEA Filiale, die mit nach Wuppertal fahren werden. Denn dort ist der zentrale Streikort für die Beschäftigten. Özdemir rechnet nicht damit, dass der Betrieb am Butzweilerhof beeinträchtigt ist.

Darum geht es Verdi. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag Digitalisierung, Omnichannel und Qualifizierung. Der Hintergrund ist, dass IKEA laut Verdi den digitalen Handel intensiveren will. So habe das Programm „Click & Collect“ durch die Corona-Krise einen immensen Schub erhalten. IKEA reagiere auf die geänderten Kundenwünsche durch ein verändertes Flächenmanagement, den Ausbau der Logistikbereiche und den Einsatz digitaler Tools.

Verdi schmeckt nicht, dass die Unternehmensführung von IKEA nach den Vorstellungen der Gewerkschaft nicht offenlege wohin sie das Unternehmen entwickeln will, also wie in Zukunft das Verhältnis von stationärem und digitalen Geschäft sich gestalte.

Am 20. Mai setzte Verdi daher eine Bundestarifkommission ein, die die IKEA Unternehmensleitung aufforderte über einen Abschluss eines Zukunftstarifvertrages zu verhandeln.

Das sind die ersten Verdi-Forderungen an IKEA:

• umfassende Information und Einbeziehung der Beschäftigten in die Umstrukturierungen
• langfristige Beschäftigungssicherung für alle und den Ausschluss von Beendigungs- und Änderungskündigungen – und das über die durch IKEA garantierte Sicherung bis 2021 hinaus
• keine Abstriche bei den Einkommen und keine unfreiwillige Verkürzung der Arbeitszeit
• Qualifizierung für alle Beschäftigten im Hinblick auf die zukünftigen Tätigkeiten und neu eingesetzten Technologien
Arbeitsverdichtung verhindern, stattdessen mehr Gesundheitsschutz und die Einführung von Maßnahmen, die auf betrieblicher und Unternehmensebene die Gesundheit fördern
• Erhaltung der Mitbestimmung durch die Betriebsräte vor Ort in den Einrichtungshäusern, auch wenn diese wie geplant in „Market Areas“ zusammengefasst werden

Die Forderungen will Verdi noch mit den Beschäftigten der IKEA Einrichtungshäuser verfeinern.

ag