„Der Gedanke an eine Vernetzung der Musiker ist aufgrund der Entwicklung der Musikszene in den vergangenen Jahren entstanden“, so Markus Märkl, Cembalist. Bisher kämpften die Künstler einzeln gegen steigende Preise für Proberäume, sinkende Gagen und wachsende Konkurrenz – Die Idee des ZAMUS ist es, sich in einem Netzwerk zu organisieren, das jeden einzelnen Künstler entlasten kann. Zwar stehen sich weiterhin Konkurrenten gegenüber, die aber organisiert ihre Ideen und Mittel potenzieren können. Eine Vielzahl an großen und kleinen Orchestern und ungefähr 30 Einzelmusiker ließen sich bis jetzt von der Idee überzeugen und nutzen nicht nur die Proberäume des Zentrums.  Im ZAMUS stehen dem Künstler die notwendigen Instrumente zur Verfügung, so dass ein umständlicher Transport der empfindlichen Instrumente nicht mehr notwendig ist.

"Leider reicht es nicht mehr aus nur gute Musik zu machen"
"Leider reicht es nicht mehr aus nur gute Musik zu machen", so Markus Märkl. Die Künstler müssen sich vermehrt mit den Fragen auseinandersetzten: Wie präsentiere ich mich am besten nach außen? Oder wie stelle ich einen Förderantrag? Auch mit diesen Fragen sollen die Musiker in Zukunft nicht alleine gelassen werden. Neben Beratungen zu Steuerfragen können sich die Künstler auch zum Thema Kommunikation und PR beraten lassen oder an Fortbildungen teilnehmen, die unter anderem über Urheberrechte informieren. Dennoch betont Markus Märkl, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Konkurrenten teilweise schwierig gestaltete und sich das ZAMUS noch in der Entwicklung befinde.

Der angelegte Gebührenkatalog und die Räumlichkeiten stehen dem ZAMUS noch in den nächsten vier Jahre zur Verfügung. Dann wird neu entschieden, inwieweit eine weitere Finanzierung des Projekts gewährleistet werden kann. Dies wird unter anderem davon abhängen, welchen Zuspruch die Musiker der alten Musik von Gästen und Musikinteressierten bekommen. Ein Anfang dafür kann das „Kölner Fest für alte Musik“ machen, das vom 3. bis 5. Februar im zweiten Jahr stattfinden wird – Erstmalig jedoch in den Räumlichkeiten des ZAMUS. Die offizielle Eröffnungsfeier des Zentrums unter dem Motto: TÜREN AUF! wird am Sonntag den 5. Februar kostenlos und für alle Interessierte jeden Alters stattfinden. Das Sockenkonzert soll die ganz kleinen einladen, sich einmal die Instrumente aus nächster Nähe anzusehen und so ganz ohne „Sitzzwang“ einmal ein Konzert der alten Musik zu erleben.

Infobox
Zentrum für alte Musik – ZAMUS
Heliosstr. 15
50825 Köln

Fest der alten Musik
3.-5. Februar 2012

Henriette Hohm für report-k/ Kölns Internetzeitung
Foto: Sabine Schmidt|www.pixelio.de]