Berlin | Seit 2006 hat sich der Anteil der von Armut bedrohten Menschen an der Gesamtbevölkerung von 14,0 Prozent auf 15,2 Prozent erhöht. Das berichtet die „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine ihr vorliegende Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei. Zugleich sei die Zahl der Millionäre um 120.000 auf 892.000 gestiegen.

Das Vermögen dieser Bevölkerungsgruppe habe um 406 Milliarden auf 2,38 Billionen Euro zugenommen. Dies ergaben dem Bericht zufolge Recherchen, die der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages im Auftrag der Linkspartei anstellte. Die Bundesregierung hatte erklärt, eine entsprechende Frage nicht beantworten zu können.

Als armutsgefährdet gilt, wer 60 Prozent des mittleren Einkommens hat. Zuletzt lag die Armutsschwelle in Deutschland für einen Einpersonenhaushalt bei 869 Euro im Monat. Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linkspartei, rief die Bürger auf, soziale Gerechtigkeit ins Zentrum ihrer Wahlentscheidung am nächsten Sonntag zu stellen.

„Millionen Menschen in Deutschland werden in Hartz IV, Niedriglöhne und Armutsrenten gedrängt, während der Reichtum in diesem Land wächst“, sagte sie. Aus Sicht von Union und FDP zeichnet die Linkspartei ein Zerrbild der sozialen Realität. Sie verweisen darauf, dass die Arbeitslosigkeit stark abgenommen habe.

Autor: dts