Köln | Im LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen referierte am vergangenen Sonntag der Fußball-Autor Dietrich Schulze-Marmeling über die Verdrängung der Juden im deutschen Fußball. 

Ab 1933 verabschiedeten die bedeutendsten Fußballvereine Süddeutschlands eine Erklärung, in der sie dem NS-Regime ihre Mitarbeit anbieten. Hierzu zählte „insbesondere die Entfernung der Juden aus den Sportvereinen“. Diese Erklärung zierte die Titelseite der damaligen Ausgabe des „Kicker“-Sportmagazins. Paradox hierbei war, dass in dessen Kopfzeile noch der Jude Walther Bensemann, der den Fußball nach Deutschland brachte, als Herausgeber stand.

Auch in den Folgejahren schreibt man die Juden wie beispielsweise Kurt Landauer, Präsident des FC Bayern München, aus der Geschichte des deutschen Fußballs heraus oder drängt sie an den Rand. Erst über ein halbes Jahrhundert später beginnt man sich wieder der Juden im deutschen Fußball zu erinnern.

Mit Dietrich Schulze-Marmeling gewann das LVR Kulturhaus Landsynagoge Rödingen einen der etabliertesten deutschen Fußball-Autoren.

Autor: Marius Schrammen