Köln | Die „Initiative : mehr Gesamtschulen in Köln“, hervorgegangen aus der Arbeitsgruppe Bildung und Erziehung, fordert die Stadt Köln auf vorrangig mehr Gesamtschulen in Köln einzurichten. Aktuell schließt die Stadt Köln das Anmeldeverfahren für das kommende Schuljahr. Im Jahr 2018 konnten fast 1.000 Bewerbungen für Kölner Gesamtschulen nicht berücksichtigt werden, da schlichtweg keine Plätze vorhanden waren. Seit Jahren fehlen in Köln Gesamtschulplätze. Die Initiative aus Lehrern und Pädagogen fordert daher eine Priorisierung auf den Bau und die Einrichtung von Gesamtschulen.

Auf Basis der rund 1.000 Zurückweisungen zum Schulbeginn 2018 errechnet die Initiative, dass in Köln aktuell sieben bis neun Gesamtschulen fehlen. Oswald Pannes von der Initiative bemängelt, dass nach 1980 rund 30 Jahre lang in Köln viel zu wenig für Gesamtschulen getan wurde und erst nach 2010 wieder der Gesamtschulbau in Köln vorangetrieben werde. In einer schriftlichen Erklärung heißt es: „Nachdem die Stadt jahrzehntelang den bedarfsgerechten Ausbau von Gesamtschulen verzögerte, geben die Bedingungen jetzt nur noch zögerliche Bauentwicklungen her. Entsprechend nimmt die massenhafte Ablehnung der Kinder kein Ende. Und so geht auch in diesem Jahr unter den jetzt zur den Kölner Gesamtschulen angemeldeten Kindern die Angst vor der Abweisung um.“

Kritik übt die Initiative zudem an der am 14. Februar in der Ratssitzung beschlossenen Liste, welche Schulbauten priorisiert werden. Hier stünden die Gymnasien im Fokus und würden mit Begründung auf Umstellung von G8 auf G9 bevorzugt. Dabei, so die Initiative, werde hier der Mehrbedarf erst in den Jahren 2026/27 entstehen. Bei den Gesamtschulen herrsche aktuell Mangel. Dass es in Köln nicht genügend Gesamtschulen gebe, zwinge Kinder nach Ansicht des Pädagogen Pannes in falsche Schullaufbahnen. Daher fordert die Initiative die „Priorisierende Schulbaumaßnahmeliste“ zu korrigieren und den Gesamtschulbau vorrangig voranzutreiben.

Autor: Andi Goral